MAP-News

12.01.2017 – Simon Stepsys wirbt für TAP

Der britische Mirror greift erneut das Thema MAP/TAP auf und berichtet von einer Veranstaltung, bei der Promotor Simon Stepsys die Werbetrommel für TAP rührt. Nach dem Zusammenbruch des von ihm beworbenen Ponzis namens MAP  (“Watch my lips, MAP is for life”) zeigt er sich keineswegs zurückhaltend. Während die Leichen, über die er für MAP gegangen ist, noch warm sind, promotet er bereits TAP und spricht von einem historischen Moment.

Genauso wie MAP wird auch TAP eine geschlossene Klick-Gesellschaft sein. Die Teilnehmer werden gegenseitig ihre eigenen Werbungen anklicken, ohne dass externe Einnahmen ersichtlich wären. Bei TAP verspricht man sich zwar öffentliche Wahrnehmung dadurch, dass nun jeder Teilnehmer täglich 3 Postings auf Facebook und Twitter teilen muss. Doch wer folgt schon gerne jemandem, der seine Follower mit Werbungen zuspammt? TAP wird wie sein gescheiterter Vorgänger MAP vom Rest der Welt ignoriert werden.

Simon Stepsys besteht darauf, dass TAP kein Pyramiden- oder Ponzi-System sei, mit dem man schnell reich werden könne. Einen Moment später stellt er bereits großen Reichtum in Aussicht und fragt, wer so viel Geld verdienen möchte, um sich einen Ferrari zu kaufen und bar zu bezahlen. Man könne 1.000 bis 10.000 Pfund pro Monat verdienen – je mehr Geld man für Credit Packs ausgibt, desto mehr würde man verdienen. Geht es nach Simon Stepsys, sollten seine Zuhörer so viel Geld für Credit Packs ausgeben, wie sie sich leisten können, sonst würden sie es später bereuen, nicht eingestiegen zu sein. Wenn man mit £32,500 einsteigt, erhält man nicht nur die Aussicht auf eine Rückzahlung von 750 Euro täglich, sondern auch den schicken Titel „Royal Crown Ambassador Diamond“. Allerdings wäre der Verlust beträchtlich, wenn sich schließlich herausstellt, dass TAP der gleiche Nepp wie MAP ist.

22.12.2016 – MAP heißt jetzt TAP

Matthias von Maennerwelt.info fasst auf seinem Blog die bisherigen Geschehnisse rund um MAP zusammen, damit potentielle Neueinsteiger auch dann Informationen erhalten, wenn sie auf Google nach dem neuen Namen TAP, The Advert Platform, suchen. Er befürchtet, dass durch den Namenswechsel vertuscht werden soll, dass viele Mitglieder Geld verloren haben.

Da My Advertising Pays, kurz MAP, sich ja mit Beginn 2017 in The Advert Platform, kurz TAP, umbenennt, steht zu befürchten, dass sich Neueinsteiger des Umstandes nicht bewusst sind, um welche Art von System es sich dabei handelt, da bei Google wenig bis keine Informationen zu diesem neuen Namen zur Verfügung stehen. Um dem entgegenzuwirken, schreibe ich frühzeitig einen Artikel bezüglich dieser Thematik, damit potentielle Neueinsteiger bei TAP, The Advertising Platform, auch sofort bei Google fündig werden.

Nach drei Jahren und zahlreichen künstlichen Lebenserhaltungsmaßnahmen fand das Ponzi-System My Advertising Pays ein unrühmliches Ende.

So hat man sich beispielsweise Ende 2015 aus dem amerikanischen Markt zurückgezogen und dort den Mitgliedern ihr erwirtschaftetes Guthaben einfach abgeschnitten. Ende des ersten Quartals 2016 startete man Version 2.0 und die damit einhergehende Umstellung von USD auf Euro. Durch horrende Wechselgebühren bzw. einen sehr schlechten Wechselkurs kam es für die Mitglieder zu einer Nullrunde bezüglich Kosten/“Verdienst“, wodurch My Advertising Pays wieder etwas Zeit gewann. Als sich aber auch dieser Zeitgewinn erschöpft hatte, machte der vermaledeite Zahlungsanbieter VX Gateway plötzlich Probleme, wodurch seit 1. September 2016 keine Auszahlungen mehr stattfanden.

MAP behauptet zwar, dass die Gelder von VX Gateway gestohlen wurden, doch hinter dieser Panama-Briefkastenfirma stecken wahrscheinlich dieselben Drahtzieher wie bei MAP. Während bei MAP keine Gelder mehr ausgezahlt werden können, wurde eine Umbenennung in The Advert Platform (TAP) bekanntgegeben. Es ist davon auszugehen, dass alles beim Alten bleibt und es sich wie schon bei My Advertising Pays um ein Ponzi-System handelt. Wir hoffen, dass sich nicht mehr genug Dumme finden, die nochmal einsteigen.

21.12.2016 – The Advert Platform: MAPs dritter Ponzi-Neustart

Bei BehindMLM wird über TAP berichtet, das auf das erfolglose Ponzi MAP folgt. My Advertising Pays wurde im Jahr 2013 gestartet, Mitte 2015 gab es den ersten Einbruch. Nachdem man die US-amerikanischen Investoren los geworden war, wurde MAP in Europa erneut hochgezogen und hielt sich bis Mitte 2016. Ein weiterer Neustart wurde angekündigt, nun soll ein Relaunch unter dem Namen „The Advert Platform“ stattfinden. Am Konzept ändert sich nichts, das Geschäftsmodell bleibt die Auszahlung von bestehenden Investoren mit den Geldern der neu hinzukommenden Mitglieder. The Advert Platform wird also, genauso wie My Advertising Pays, früher oder später kollabieren.

Es scheint, als hätten bei My Advertising Pays nur die frühen Investoren an der Spitze profitiert. Diese Leute stehen weiterhin an der Spitze, auch wenn der Name in The Advert Platform geändert wird. Während die meisten Mitglieder nicht ausbezahlt werden, prahlen die Obermapper mit ihrem luxuriösen Lebensstil. Über Mike Deese wurde bekannt, dass er dieses Jahr ein Haus um 600.000 US-Dollar gekauft hat.

The overall business model is the same though, with newly invested funds to used to pay off existing investors. This means The Advert Platform will inevitably collapse, as has already happened three times.
The fact that early investors in the scheme appear to be the only ones who have profited is telling, and typical of the Ponzi business model. These guys will have all positioned themselves at the top of The Advert Platform, so don’t delude yourself into thinking that by investing early this time around you’re actually getting in early. The Advert Platform will play out much the same as My Advertising Pays: Mike Deese, Simon Stepsys and friends will withdraw most of the money… everyone else gets screwed.

20.12.2016 – Rechtsanwalt meldet sich zu Wort

Der Rechtsanwalt Peter Kehl, der AZ gegen Matthias Bachmann vertreten hat, hat sich in einer Facebook-Gruppe zur aktuellen Lage zu Wort gemeldet. Er rät dringend davon ab, neue Mitglieder für MAP anzuwerben, ansonsten mache man sich zivilrechtlich und strafrechtlich haftbar. Man laufe Gefahr, für die Verluste der Geworbenen zu haften und in Betrugsverdacht zu geraten. Das Verhalten der MAP-Verantwortlichen in den USA und im UK sei in hohem Maße dubios. Klärungsversuche seien unbefriedigend und nichtssagend.

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16.12.2016 – MAP verklagt sich selbst

My Advertising Pays hat Klage gegen VX Gateway – also gegen sich selbst – eingereicht und behauptet, VX Gateway hätte 60 Millionen Dollar gestohlen. Angesichts der Tatsache, dass ein Gericht in Texas nicht für eine Briefkastenfirma in Panama zuständig ist, kann man diese Klage wohl nur als Farce bezeichnen. Es ist zu erwarten, dass sie vom Gericht wegen Nichtzuständigkeit abgewiesen wird. (Wir kennen das bereits von der Scheinklage gegen TaraTalks.) Wer gerne wissen möchte, wohin sein Geld verschwunden ist, kann ja mal an der neuen Adresse von MD anklopfen.

In der Zwischenzeit nimmt MAP ein Rebranding vor und startet nun als TAP voll durch: The Advert Platform. Der Beginn wurde für Anfang Januar 2017 angekündigt. Auf ein Neues!

01.12.2016 – Vorsicht, Schneeball-Gefahr!

So titelte das Schweizer Konsumentenmagazin K-Tipp bereits in einer früheren Ausgabe. In der Ausgabe 6/2016 wird erneut vor Lockvögeln im Internet gewarnt. K-Tipp meint, dass MAP vor dem Aus stehe.

Nun berichtet eine K-Geld-Leserin, sie mache schon fast ein Jahr lang mit – doch seit Oktober erhalte sie keine Auszahlungen mehr. Angeblich gebe es ein Problem mit der Firma VX Gateway, die für MAP den Zahlungsverkehr abwickelt. Auch die englische Zeitung «Mirror» schrieb dies in ihrer Onlineausgabe. K-Geld hat bei Tony Booth, dem Sprecher von MAP, nachgefragt, aber keine Antwort erhalten. K-Geld meint weiterhin: Seien Sie misstrauisch, wenn Internet-­Angebote mit hohen Gewinnversprechen locken.

16.11.2016 – Betrug: My Advertising Pays vor dem Aus?

So titelt die Verbraucherschutzzentrale Ostbelgien in einer aktuellen Aussendung und sieht Anzeichen, dass das Schneeballsystem vor dem Aus steht.

Spätestens seit September 2016 gibt es Schwierigkeiten mit der Auszahlung an die Teilnehmer. Angeblich sei dies auf Probleme mit der Liquidation des Zahlungsdienstleisters VX Gateway zurückzuführen, heißt es.

Fakt ist, dass MAP (My Advertising Pays) seinen Dienst am 15. Oktober 2015 in den Vereinigten Staaten angeblich wegen Umsatzeinbußen eingestellt hat.

Ein weiterer Hinweis ist, dass die Seite „map-bezahlt.com“, die in der Vergangenheit immer wieder für diese Art des Glücksspiels vor allem für deutschsprachige Teilnehmer geworben hat, seit Monaten nicht mehr aktiv ist.

Ein weiteres Indiz sei die Umstellung auf MAP 2.0 im April 2016, womit aber auch die Geschäftsbedingungen geändert wurden. Es wird seitdem weniger Geld ausgeschüttet. Eine Frage bleibt bis heute unbeantwortet: Wie viel Umsatz erzielt MAP mit externen Werbekunden?

„Im Grunde genommen hauen sich die MAP-Mitglieder die angesammelten Credit Packs in Form von Werbung gegenseitig um die Ohren. Doch das führt zu keinem neuen Geldfluss im System“, sagt Bernd Lorch von der Verbraucherschutzzentrale VoG. Es gleiche einem inzestuösen System.

Leen Decort vom Belgischen Forschungs- und Kompetenzzentrum der Verbraucherorganisationen (AB REOC) stuft My Advertising Pays als Pyramidensystem ein. Pyramidenspiele sind nach belgischem Recht illegal (art. VI100, 14° CDE, ff.): „Ventes pyramidales…constituent une pratique commerciale déloyale en toutes circonstances“.

Die Verbraucherzentrale Ostbelgien empfiehlt, Klage einzureichen. Opfer des Pyramidenspiels können sich an die Meldestelle des Wirtschaftsministeriums in Brüssel wenden.

12.11.2016 – Die Finanzaufsicht in Malta warnt

Die Finanzaufsicht in Malta warnt ausdrücklich vor My Advertising Pays, nachzulesen etwa beim maltesischen Fernsehsender TVM:

The Malta Financial Services Authority, MFSA, is warning the public about an entity operating under the name My Advertising Pays. This entity has a presence on the internet through the site http://www.myadvertisingpays.com and is offering access to the Maltese public for investment opportunities in pay-per-click advertising.

The MFSA is warning that My Advertising Pays is not licenced or authorised by the Authority to provide financial services in Malta, and besides, this is a dubious scheme with a good chance of loss of invested money. The public should therefore avoid trading with this entity.

My Advertising Pays hat keine Genehmigung, um Finanzprodukte in Malta anzubieten. Man sollte vermeiden, mit diesem zweifelhaften Unternehmen Geschäfte zu machen, denn laut den vorliegenden Informationen ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass man seine Investitionen verliert.

07.11.2016 – MAP 2.5, der Phönix aus der Asche

My Advertising Pays hat angekündigt, eine neue Version namens MAP 2.5 zu starten, um damit in Asien frisches Geld einzusammeln. Die bisherigen Einzahlungen der Teilnehmer in MAP (2.0) bleiben dabei jedoch eingefroren, das Ponzi-Spiel beginnt also „von vorne“. Neustarts dürften bei sterbenden Ponzis eine beliebte Strategie sein, um an noch mehr Geld zu kommen.

10.10.2016 – VX Gateway und Biduwin

Gibt man im Browser statt vxgateway.com die IP-Adresse 130.117.72.210 ein, gelangt man zur inaktiven Seite von Biduwin. Mapper berichten, dass sie sich dort mit ihren VX-Zugangsdaten einloggen und ihre Daten verändern konnten. Anscheinend verwenden Biduwin und VX Gateway (neben der gleichen Schriftart im Logo) dieselbe Datenbank. Die Drahtzieher dürften hier also dieselben sein.

06.10.2016 – My Advertising Pays im Mirror

In einem aktuellen Artikel im britischen Mirror wird über das kollabierte Ponzi-System My Advertising Pays und seine Promotoren Simon Stepsys, Mike Deese sowie Lynne und Tony Booth berichtet. My Advertising Pays versprach, Teilnehmer für das Anlicken von Werbungen im Internet zu bezahlen. Bevor man die Werbeanzeigen der anderen Teilnehmer betrachten konnte, musste man jedoch sogenannte Credit Packs erwerben. Die anderen Teilnehmer klickten im Gegenzug auf die eigenen Werbungen, die jeder schalten konnte. Irgendwie sollte das Ganze eine hohe Rendite generieren. Man müsse nur mit einer Maus klicken können, um Geld zu verdienen, so das Versprechen. Es sei unmöglich, nichts zu verdienen.

Jeder, der das System in Frage stellte, wurde von den Affiliates, die MAP mit religiösem Eifer propagierten, als „Hater“ beschimpft. Tony und Lynne Booth, zwei führende Vertreter aus dem UK, kontrollierten die Finanzen des Unternehmens und versprachen, dass noch die eigenen Enkelkinder von MAP bezahlt würden. Nun wurden die Zahlungen an die Teilnehmer plötzlich gestoppt. Während man vom 35-jährigen CEO Mike Deese nichts hört, führen Stepsys und die Booths die Probleme auf die Liquidation des Zahlungsdienstleisters VX Gateway zurück. Angaben zum Liquidator findet man auf der Website keine, Anfragen werden nicht beantwortet – genauso wie alle Anfragen an die führenden MAP-Vertreter.

„Hater“ wie der TaraTalks-Blog haben schon lange vor dem weltweiten Ponzi-System gewarnt. Es werde kein Gewinn erwirtschaftet, wenn man nur gegenseitig Werbungen anklickt. Der Online-Marketing-Experte Jon Walsh fällte ein vernichtendes Urteil: „Es ist ein geschlossener Kreislauf – Mitglieder und Anzeigenkunden sind ein und dieselben, was bedeutet: keine ersichtlichen Einkünfte von außen.“

Die MAP-Vertreter versuchen die verärgerten Teilnehmer zu beruhigen. Von MAP beauftragte Anwälte würden gerade Kontakt zum Zahlungsdienstleister aufnehmen. Währenddessen hat Simon Stepsys, der auf eine lange Liste von gescheiterten Systemen zurückblicken kann, schon ein neues System an Land gezogen. Mit außergewöhnlichen Versprechen wird dafür geworben, man könnte mit dem Teilen von Online-Videos Geld verdienen. Je mehr Geld man einzahlt, umso mehr könne man verdienen. Kommt Ihnen das irgendwie bekannt vor?

02.10.2016 – VX Gateway wird liquidiert

VX Gateway hat auf seiner Website angekündigt, dass das Unternehmen aufgelöst wird. Kritische Stimmen sehen darin einen Schachzug von MAP, um den treuen Mappern einen weiteren Sündenbock für das systemimmanente Versagen des Ponzis bieten zu können. Tatsächlich sind MAP und VX jedoch eng verbandelt, wie man bei TaraTalks nachlesen kann.

Immer mehr ehemalige MAP-Vertreter scheinen sich nun abseilen zu wollen und verwischen die Spuren, die sie mit ihrer Werbung für MAP auf Social-Media-Kanälen und Websites hinterlassen haben. Auch die hartnäckige MAP-Verteidigerin Brigitte Sch. aus Österreich hat nun ihre Website offline genommen. Noch vor kurzem hat sie sich beim österreichischen Konsumentenschutz, dem Verein für Konsumenteninformation, über dessen Warnung beschwert:

Eine sehr engagierte MAP-Vertreterin in Österreich, Brigitte Scherzinger reagierte auf unsere Meldung. Der Artikel stimme nicht, MAP sein kein Gewinnspiel. Es gebe keine Geschädigten und: „Wenn sich Geschädigte bei ihnen melden, dann deswegen, weil sie versucht haben MAP zu schädigen.“ Weltweit liege die Zahl der MAPler bei 270.000. Auf Facebook kenne Sie im deutschsprachigen Raum etwa 6000. KONSUMENT: „Welche Leistung erbringen MAPler für das Geld, das sie bekommen?“ Scherzinger: Als MAPler „mache bzw. schalte ich Werbung für mich und andere.“ KONSUMENT: „Sie bezeichnen sich als Affiliate. Was ist ihr Job?“ Scherzinger: „Ich bewerbe digitale Leistungen.“

16.09.2016 – Das Ende von MyAdvertisingPays?

Matthias von maennerwelt.info meldet sich mit einem Beitrag, da es bei MAP wohl dem Ende zugeht und viele realisieren, dass sie betrogen wurden.

Wichtig: Ihr seid nicht selbst dafür verantwortlich, weil ihr als „Unternehmer“ das Risiko hättet kennen müssen, wie es euch vielleicht jetzt einige Diamonds einreden wollen! Ihr habt nicht einfach die Entscheidung für My Advertising Pays getroffen und müsst jetzt eben mit den Folgen leben. Es ist nicht „Euer“ Unternehmen für das ihr euch frei entschieden habt, weil euch „niemand dazu gezwungen hat“.

My Advertising Pays war von Anfang an ein Schneeballsystem und niemals ein echtes Unternehmen. Ihr wurdet in betrügerischer Absicht von euren Sponsoren, Leadern und der Geschäftsleitung getäuscht; nur deswegen seid ihr eingestiegen.

MyAdvertisingPays ist zwar noch nicht ganz am Ende, doch ihr könnt euer Geld wohl abschreiben.

Durch den seit Anfang September andauernden Stillstand des PS, den Auszahlungsstopp und jetzt auch noch die Absage dvon Tony Booth und Lynne Booth bezüglich des Berlin-Events, ist das Vertrauen in My Advertising Pays auf einem Tiefstand angelangt. Sollten tatsächlich wieder Auszahlungen möglich sein, dann würde der Großteil der Mapper wohl versuchen zumindest seinen Einsatz wieder herauszuholen. Das kann das Schneeballsystem aber unmöglich verkraften.

Zwischenzeitlich gab es ja ein Update von My Advertising Pays zu diesen Problemen. Wie erwartet gibt es auch in naher Zukunft keine Auszahlungen, weil es angeblich Probleme mit dem Kreditkarteninstitut gibt und die Gelder, die MyAdvertisingPays ja angeblich in Reserve hat, von diesem zurückgehalten werden…

Was sollen Geschädigte nun tun?

Zunächst einmal solltet ihr von eurem Account und allem was My Advertising Pays betrifft Screenshots machen. Behaltet alles was ihr habt auf. Wenn ein Ponzi-System zusammenbricht, dann hat die Erfahrung gezeigt, dass sehr schnell Informationen, Videos, Aussagen von handelnden Personen und Unterlagen aus dem Netz verschwinden. Es ist dann auch fraglich wie lange die Website noch vorhanden ist, oder wie lange man noch Zugriff auf seinen Account hat. Deswegen speichert und sichert alles was euch bezüglich My Advertising Pays unterkommt. Und damit meine ich wirklich alles! Ihr werdet das möglicherweise noch für Anzeigen, polizeiliche Ermittlungen, das Finanzamt etc. brauchen!

Matthias empfiehlt, gegen MyAdvertisingPays und gegen euren Sponsor Anzeige zu erstatten, auch wenn dieser möglicherweise selbst betrogen wurde.

Besonders wenn euch einer der großen, bekannten „Leader“ gesponsert hat, braucht ihr kein schlechtes Gewissen wegen einer Anzeige haben. Die meisten waren schon bei mehreren solcher Systeme und wussten von Anfang an, dass es sich um ein Schneeballsystem handelte. Das haben sie aber in Kauf genommen, um sich selbst zu bereichern und wohlwissend viele andere Menschen in dieses System gezogen. Die haben sich genug Geld damit ergaunert; nämlich euer Geld. Und wenn auch euer Sponsor in Saus und Braus durch My Advertising Pays gelebt hat, dann bitte habt kein schlechtes Gewissen und erstattet Anzeige gegen ihn.

Wenn ihr selbst Menschen für MAP angeworben hat, solltet ihr mit ihnen Kontakt aufnehmen und MAP inkl. Sponsor anzeigen, bevor eure Refs euch anzeigen. Solltet ihr Gewinn gemacht haben, solltet ihr euren geschädigten Refs anbieten, ihre verlorene Investition zu ersetzen.

Es ist nun einmal so, dass in einem Schneeballsystem bzw. Ponzi-System das Geld einfach umverteilt wird. So gesehen habt ihr nun mal ihr Geld und das solltet ihr ihnen wiedergeben. Versucht so zu verhindern, dass Anzeige gegen euch erstattet wird, denn ansonsent kann es deutlich ungemütlicher werden, als euren Refs ihr investiertes Geld zu ersetzen. Es steht ihnen zu, denn ihr tragt Mitschuld, dass sie es verloren haben. Nur weil ihr euch nicht richtig informiert habt und die Gier euch blind für kritische Informationen gemacht hat, habt ihr sie in dieses Schneeballsystem hineingezogen. Warnungen gab es genug, deswegen hättet ihr zumindest darauf verzichten können andere für My Advertising Pays anzuwerben!

Ausreden der Geschäftsleitung, dass die Auszahlung wegen des Zahlungsanbieters nicht möglich seien, sollte man keinen Glauben schenken. Es läuft immer nach demselben Muster ab, wenn ein solches System zusammenbricht. RevShare-Programme, bei denen man viel Geld einzahlt um irgendwelche Packs oder Anteile zu kaufen, entpuppen sich immer als Ponzi-Systeme!

Zunächst wird das System einfach nicht mehr auszahlen bzw. die Auszahlungen immer mehr Zeit in Anspruch nehmen, bis dann eben nicht mehr ausgezahlt wird. Nach einigen Anfragen, bei denen zunächst gesagt wird, dass alles bald wieder wie gewohnt funktioniert, wird verkündet, dass es sich um einen „Bug“ handelt und die Techniker eifrig an einer Lösung des Problems arbeiten. Wenn der „Bug“ dann behoben ist, wird es Probleme mit dem Zahlungsanbieter geben, für die das System nichts kann, weil sie ja keinen direkten Einfluss auf den Zahlungsanbieter haben.

Auch hier wird man an einer Lösung arbeiten; wahrscheinlich den Wechsel zu einem anderen Auszahlungssystem in Aussicht stellen. Das wird auch der letzte Stand der Dinge bleiben und Anfragen mit dieser Aussicht vertröstet werden, bis einfach auf Anfragen gar nicht mehr reagiert wird. Zu guter Letzt verschwindet die Website und mit ihr euer ganzes Geld. Ende der Gesichte!

Den Diamonds wäre es natürlich am liebsten, wenn keine Anzeigen erstattet werden, schließlich geht es um ihren Arsch. Sie wollen den betrogenen Mappern nun einreden, dass Anzeigen nichts bringen, da der ProfitShare nicht garantiert war. Doch MAP zahlt auch die Balance nicht aus, die den Teilnehmern zusteht. Ob eine Anzeige gegen den Sponsor gerechtfertigt ist, wird die Justiz prüfen.

Besonders wenn ihr mit Versprechen wie „Wenn ihr 100 CP kauft seid ihr in einem Jahr Diamond“, „100% secure & stable cash flow!“, „Es ist unmöglich kein Geld zu verdienen“, etc. für MAP von eurem Sponsor geworben wurdet, dann ist dieser meiner Ansicht nach sehr wohl in die Verantwortung zu nehmen. Sonst könnte ja jeder das Blaue vom Himmel erzählen, was bei MAP in vielen Fällen wohl getan wurde, nur damit sich jemand als Ref einschreibt und der Sponsor davon profitiert. Ich denke, dass jedem klar sein dürfte, dass dies nicht rechtens sein kann.

21.08.2016 – Ka-Ching!

MAP hat eine neue Einnahmequelle erschlossen: Mit der neuen MAP-App und dem charakteristischen Ka-Ching-Ton soll es noch einfacher werden, neue Opfer zu ködern. Natürlich gibts die App nicht umsonst, pro Monat sind bis zu 5 € Gebühr fällig.

Eine weitere Neuerung betrifft die Einzahlungen von Neukunden. Einzahlungen über VX sind nun bereits möglich, wenn der Verifizierungsprozess noch nicht abgeschlossen ist. Einzahlungen sollen also möglichst schnell und einfach sein. Und die Auszahlungen? Lassen wir das Thema.

Warum interessiert man sich jetzt, wo die ehemaligen Führungskräfte untertauchen und versuchen, ihre Spuren zu verwischen, eigentlich noch für MAP? Jetzt wo auch den letzten Mappern klar sein sollte, was MAP wirklich ist – ein Betrugssystem!

MAPs ist gerade irgendwie, wie ein Unfall für mich … man will es gar nicht, doch man kann nicht wegschauen.
Ich interessiere mich total für die Psyche und die Seele der Menschen.
Und was in diesem Gebiet (… auch mit dem Miteinander unter den Mappern, welches sich gerade merkbar verändert) … das finde ich gerade irgendwie megaspannend.

20.08.2016 – Gehörlosen-Geschäftsführer wirbt für MAP

Die Verstrickungen der Gehörlosenszene mit MAP dürften noch kein Ende gefunden haben. Bei Deaf-Map gibt’s zwar nichts Neues und der Counter wird immer wieder nach oben gedreht, doch ein anderer Gehörloser rührt noch immer kräftig die Werbetrommel für MAP. Der Geschäftsführer des Gehörlosen- und Schwerhörigen-Stadtverbands Frankfurt am Main versucht auf seiner Facebook-Seite beharrlich, neue Opfer für das Betrugssystem My Advertising Pays anzuwerben, indem er seinen ausschweifenden Lebensstil zur Schau trägt.

Dieses Verhalten ist gerade deshalb unverständlich, weil er selbst erst einen Vortrag zum Thema Verbraucherschutz und Internet organisiert hat, da „das Internet vermehrt als Abzocke wahrgenommen wird“.

Aus diesem Grund organisierte der Geschäftsführer Thomas Meiler die Kofo-Veranstaltung „Verbraucherschutz und Internet“. Die Referentin [der Verbraucherzentrale Hessen] hat es sich zum Ziel gesetzt Fragen wie „Kann ich mich vor Geldfallen im Internet schützen?“ oder auch „Welche Fallen birgt das Internet überhaupt?“ und „Wie gehe ich sinnvoll mit dem Internet und seinen Möglichkeiten um?“ zu beantworten.

Nun schlüpfte er selbst in die Rolle das Abzockers. Wollen wir hoffen, dass das Ansehen des Gehörlosen-Stadtverbands, der von der „Aktion Mensch“ gefördert wird, durch dieses offensichtliche Fehlverhalten seines Geschäftsführers nicht beschädigt wird.

04.08.2016 – Strafanzeige gegen PromYcom und seine Rechtsanwälte

Jetzt geht es Schlag auf Schlag. Wie auf der Website https://promycomsite.wordpress.com/ veröffentlicht wurde, wurden bei der Staatsanwaltschaft, dem Polizeipräsidium und dem Finanzamt Mannheim sowie der BaFin Anzeigen gegen PromYcom eingebracht. Neben dem Hauptbeschuldigten Hans Kragt werden auch die Rechtsanwälte Schulenberg und Schenk als Mittäter angeführt. Die Strafanzeigen lauten auf bandenmäßigen Betrug durch Aufbau eines betrügerischen Ponzi-Systems und Hinterziehung von Umsatzsteuer. Bei der BaFin wurde die Vermittlung von Vermögensanlagen angezeigt, die als Verkauf von Werbepaketen getarnt wurde. Es hätte ein Verkaufsprospekt veröffentlicht werden müssen und jeder Vertriebspartner von PromYcom hätte eine Genehmigung als Vermittler von Vermögensanlagen benötigt.

Um Werbung geht es nur vordergründig, tatsächlich handelt es sich um Investitionen in ein Ponzi-System, für die Renditen von 1% täglich versprochen werden. Die Mitglieder hatten auch gar nichts Nennenswertes zu bewerben, denn in der Regel wurden Privatleute dazu überredet, ihr Erspartes bei PromYcom zu investieren.

Mehr als offensichtlich wurde das Produkt „Werbung“ als Pseudo-Produkt vorgeschoben, um die Zahlungen der Kunden als Buchung einer Werbedienstleistung zu kaschieren. Es kommt deshalb ganz entscheidend darauf an, welche Bedingungen, Hinweise, Aufklärungen dem Kunden bei der Registrierung und bei Kauf von Werbebuchungen übermittelt wurden und welche Erklärungen und Kenntnisnahmen der Kunden zu bestätigen hatte.

Bei der Registrierung und Bestellung werden nur wenige Zeilen der Hinweise angezeigt, denen man zustimmen muss.

Da sowohl die AGBs als auch die Werberichtlinien als auch der Risikohinweis, in kleine Scrollframes eingebunden sind, soll offenbar verhindert bzw. behindert werden, dass diese Texte tatsächlich gelesen werden. Für einen ungeübten Benutzer ist es überhaupt nicht oder nur sehr schwer möglich diese Texte überhaupt aus diesen Frames herauszukopieren.
In diesen in Frames versteckten AGBs von Promycom ist vermerkt, dass ein privater Verbraucher nicht teilnehmen darf. Dies wird jedoch durch den Anmeldevorgang nicht unterbunden, so dass in der Masse gerade private Investoren bedingt durch die aggressive Anwerbung eingeschrieben wurden. Damit wurde auch allen Teilnehmern bewusst verheimlicht, dass sie auf die Umsatzbeteiligung überhaupt keine Ansprüche haben.

Auch eine rückwirkende Gewerbeanmeldung ändert nichts daran, dass es sich bei den bisherigen Zahlungen um eine Privatinvestition handelt. Für eine strafrechtliche Beurteilung ist es von Bedeutung, ob die Teilnehmer als private Verbraucher, denen besondere Schutzrechte zustehen, oder als gewerbliche Unternehmer an PromYcom teilgenommen haben. Sollten Verbraucher vom Vertragsabschluss ausgeschlossen werden, müsste dies dem ausschließlich an Unternehmer gerichteten Angebot klar erkennbar vorangestellt werden.

Trifft der Händler im Rahmen seiner Angebote nicht ausreichend Vorkehrungen, die einen Verkauf der der Produkte ausschließlich an Unternehmer sicherstellen, verstößt er gegen zahlreiche Verbraucherschutzvorschriften, da die Möglichkeit besteht, dass auch ein Verbraucher die Produkte erwirbt und dann zumindest potentiell um seine Verbraucherrechte beschnitten wird und dadurch in seinen besonderen Schutzbedürftigkeit verletzt würde.

Genau das Gegenteil war bei allen Registrierungs- oder Bestellvorgängen von Promycom der Fall, da die Überprüfung der Unternehmereigenschaft oder Risikohinweise hinter verborgenen Scrollframes versteckt wurden, um offensichtlich zu verhindern, dass diese Hinweise gelesen und verstanden wurden.

Völlig unverständlich ist in diesem Zusammenhang, dass die Promycom-Plattform von Rechtsanwälten angeblich geprüft wurde.

Bei der Beurteilung der Verbrauchereigenschaft ist übrigens nicht der Zeitpunkt des Vertragsabschlusses ausschlaggebend, sondern der Zeitpunkt, zu dem der Kunde erstmals durch Werbemaßnahmen angesprochen wird. Es ist anzunehmen, dass im Fall PromYcom Verbraucher mit der Aussicht auf Umsatzbeteiligungen getäuscht wurden. Es wurde keinesfalls klar darauf hingewiesen, dass die Teilnehmer als Unternehmer nur Werbeleistungen einkaufen und auf freiwilliger Basis ohne Rechtsanspruch an eventuellen Umsätzen beteiligt werden.

Die gesamten hier gesichteten Unterlagen aus der Promycom-Plattform belegen jedoch, dass mit hoher krimineller Energie die Täuschung der geköderten Verbraucher im Vordergrund stand.

PromYcom wirbt damit, dass die RevShare-Plattform von den Rechtsanwälten Schulenberg und Schenk geprüft und begleitet wurde. In der Strafanzeige werden diese als Mittäter bezeichnet, da sie den Betrug in diesem Ausmaß erst möglich gemacht haben. Es sollten deshalb Schadenersatzansprüche gegenüber der Kanzlei Schulenberg und Schenk geltend gemacht werden.

30.07.2016 – Vermittler von RevShares sind haftbar

Die Anwaltskanzlei Schulenberg & Schenk ging erfolgreich gegen eine Beonpush-Führungskraft vor. Das Landgericht Hamburg stellte fest, dass bei RevShare-Systemen die Vorgaben des Vermögensanlagegesetzes und der Finanzanlagenverordnung zu beachten sind. Dieses Urteil könnte weitreichende Folgen haben.

Das Landgericht Hamburg bestätigte mit der o.g. Entscheidung, dass es sich bei dem Beonpushsystem um eine Geldanlage handelt. Die Berater, die diese Anlage vermitteln, haben eine ganze Reihe von Vorgaben zu beachten, wie z.B. dass der Anleger darauf hingewiesen werden muss, dass ein Totalverlust seiner Geldanlage möglich ist. Auch muss ein Widerrufsrecht gewährt werden.

Da diese Vorgaben von keinem einzigen Beonpush-Berater erfüllt wurden, haben alle angeworbenen Teilnehmer, die ihren Einsatz verloren haben, möglicherweise Schadensersatzansprüche gegen ihre Anwerber, da die entsprechenden Hinweise nicht erteilt wurden.

Diese Rechtsprechung kann übrigens ohne weiteres auf nahezu alle RevShare-Programme und deren Berater übertragen werden, wie z.B. Getmyads, Questra, und auch den Bitclub.

Die Kanzlei vertrat im vorliegenden Fall ein Network-Marketing-Unternehmen und machte Unterlassungsansprüche aufgrund eines Wettbewerbsverhältnisses geltend. Weitere Strafanzeigen und Ermittlungen sind anhängig:

Bei Beonpush kommt hinzu, dass der vorgegebene Geschäftszweck, nämlich das Investieren in „Real-time bidding“, eine Täuschung darstellt, da lediglich Gelder eingesammelt, und wieder ausgeschüttet wurden. Aus diesem Grunde liegt der Verdacht der strafbaren progressiven Kundenwerbung und des Kapitalanlagebetruges in einem besonders schweren Fall nahe. Entsprechende Strafanzeigen wurden bereits erstattet.

Darüber hinaus stellt die Tätigkeit als Berater für derartige Systeme nach Auffassung der Kanzlei Schulenberg & Schenk eine gewerbsmäßige Finanzdienstleistung dar, die eine Erlaubnis nach § 32 Kreditwesengesetz von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) voraussetzt. Da derartige Erlaubnisse nicht erteilt wurden, teilte die BaFin der Kanzlei mit Schreiben vom 29.07.2016 mit, dass finanzaufsichtliche Ermittlungen geführt werden.

Die Vermittlung von RevShare-Systemen stellt für jeden Berater also ein Risiko dar.

Auf der einen Seite winkt das schnelle Geld, auf der anderen Seite warten Strafverfahren, Abmahnungen von Wettbewerbern, Verbote der BaFin und Schadensersatzansprüche enttäuschter Anleger, wenn die Systeme in sich zusammenbrechen, bzw. von deren Betreibern geschlossen werden, weil die Ausgaben die Einnahmen zu übersteigen beginnen.

Beonpush und seine Werbepakete standen – wie MAP – von Anfang an im Verdacht, ein Ponzi zu sein. Dennoch wurden mit dem Versprechen hoher Rendite und üppiger Provisionen mehrere Millionen Euro an Investitionen eingesammelt. Für die entstandenen Schäden sind die Berater und in besonderer Weise die Führungskräfte haftbar.

Im Fall Beonpush zeichnet sich ein rechtliches Szenario ab, wonach Führungskräfte, die in illegale Ponzisysteme verwickelt sind, künftig zur Haftung herangezogen werden können. In dem Moment, wo Teilnehmer mit Investments, Renditeversprechen und der Zusicherung von möglichen Spekulationsgewinnen in ein System gelockt werden, kann ein Vertriebspartner rechtlich als Vermögensanlageberater, die dem Vermögensanlagegesetz und der Finanzanlagenvermittlungsverordnung unterliegen, qualifiziert werden.

Noch dramatischer kann es werden, wenn eine Einstufung als gewerbsmäßiger Finanzdienstleister, nachgewiesen werden kann, denn hier wäre eine Erlaubnis nach § 32 Kreditwesengesetz von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht  (BaFin)  nötig. Liegt eine Genehmigung nicht vor, kann die eigene Existenz durch aufkommende Haftungsrisiken und damit verbundenen Schadenersatzforderungen auf dem Spiel stehen.

Es brechen also harte Zeiten für die „RevShare-Branche“ an, deren Initiatoren in den USA per se als Ponzisystembetreiber seitens der SEC verfolgt werden. Nun kann es für einige Vertriebe und deren Vertriebspartner wohl auch in Deutschland eng werden, denn wer sich als Führungskraft in besonderem Maße hervortut und illegale Systeme promotet, kann in Haftung genommen werden, wie es scheint.

Demnach scheint es künftig auch wenig zu nützen, wenn sich einige Systembetreiber aus rechtlichen Gründen ohne Impressum präsentieren oder an dubiosen Standorten mit Scheinadressen und Briefkastenfirmen agieren. Einer haftet immer und ab jetzt stehen die Führungskräfte wohl im ungeliebten Rampenlicht der Aufsichtsbehörden, Finanzämter und Staatsanwaltschaften.

Laut Schulenberg & Schenk stellt das Vertriebssystem ein System der progressiven Kundenwerbung dar und erfüllt auch den Tatbestand des gewerbsmäßigen Bandenbetrugs, da das vorgegebene Geschäftsmodell schlichtweg gelogen war. Führungskräfte haben sich massiv an den Täuschungshandlungen beteiligt und in Präsentationen ein nicht existierendes Geschäftsmodell behauptet, um Teilnehmer zur Einzahlung von Geldern zu bewegen. Wer vorsätzlich Falschaussagen macht oder Informationen leichtfertig übernimmt und verbreitet, haftet auf Schadenersatz. Im Detail wird ausgeführt:

Der einzige Geschäftszweck bestand darin, Teilnehmer anzuwerben, die Geld investieren, und mit diesem Geld die Renditen der anderen Teilnehmer auszuzahlen. Dementsprechend sind die Teilnehmer auch immer alle zufrieden, da jeder seine Renditen erhält.

Erst als die Unternehmensführung feststellen musste, dass die Auszahlungen die Einzahlungen übersteigen, machte man das System dicht und verschwand mit einem dreistelligen Millionenbetrag. Die Berater sehen sich getäuscht und bleiben auf hohen finanziellen Verlusten sitzen. Die Firma Beonpush selbst zu verklagen, wird wenig bringen, da diese lediglich als Briefkastenfirma agierte.

Allerdings existieren in Deutschland einige Protagonisten, die sich als Führungskräfte von Beonpush präsentiert, und umfangreiche Strukturen aufgebaut haben. Diese Führungskräfte haften gegenüber den von ihnen angeworbenen Teilnehmern auf Schadensersatz. (…)

Unsere Kanzlei bereitet derzeit die Geltendmachung von Ansprüchen gegen eine Reihe von Beonpush-Führungskräften vor, von denen bekannt ist, dass diese Provisionen im siebenstelligen Bereich verdient haben.

Anmerkung: Interessant ist an dieser Geschichte jedenfalls auch, dass dieselbe Kanzlei selbst in ein anderes mutmaßliches Ponzi-System namens PromYcom verwickelt zu sein scheint.

29.07.2016 – Fadenscheiniger Steuerleitfaden

Um das Thema Steuern und MAP ranken sich viele Mythen. Stephani R. hat nun einen Steuerleitfaden nach deutschem Recht für MAP geschrieben und bewirbt ihn mit dem Siegel „Von der Steuerberatungskammer genehmigt“. Wir haben bei der deutschen Steuerberaterkammer nachgefragt:

Auf Anfrage bei der deutschen Steuerberaterkammer wurde mir mitgeteilt, dass man derartige Leitfäden nicht kenne und sie auch nicht empfehle. Die deutsche Steuerberaterkammer behält sich selbstverständlich rechtliche Schritte vor.

28.07.2016 – Anklage gegen Traffic Monsoon

Die U.S. Securities and Exchange Commission (SEC) geht gegen den Betreiber des Ponzi-Systems „Traffic Monsoon“ vor. Traffic Monsoon täuschte vor, seine Einnahmen aus der Onlinewerbung mit seinen Investoren zu teilen. Man konnte „Banner AdPacks“ für 50 $ kaufen, die durch Anklicken von Werbung innerhalb von 2 Monaten 55 $ erwirtschaften sollten. So wurden von 162.000 Investoren weltweit 207 Millionen US-Dollar eingesammelt. Doch es gab keine bedeutenden externen Einahmen durch die Werbeprodukte des Unternehmens, 99% des Umsatzes stammte von den Mitgliedern selbst, die in AdPacks investierten.

According to the complaint, although Traffic Monsoon markets itself as a highly successful company, nearly all of its revenue is generated by other investors, not its products or services. The complaint alleges that more than 99% of Traffic Monsoon’s revenue is derived from new investor funds, making claims that it is a successful advertising business merely an illusion.

Es handelt sich also um ein klassisches Ponzi-System.

The company claimed that returns to customers came from seven different advertising products. But, in fact, nearly 99 percent of the revenue comes from the sale of AdPacks, the complaint says. „Because all investor returns are funded through new investor contributions, the company operates as a classic Ponzi scheme,“ the SEC alleges.

Laut Angaben des Unternehmens wurden 14 Millionen AdPacks an 162.000 Investoren verkauft, durchschnittlich 86 AdPacks pro Investor. Hunderte Teilnehmer haben sogar mehr als 100.000 $ an Traffic Monsoon überwiesen. Der Großteil der Investoren lebt außerhalb der USA, viele sogar in den ärmsten Ländern der Welt. Das Unternehmen selbst vermied die Bezeichnung „Investition“ und sprach lieber davon, seine Umsätze zu teilen.

Buyers must agree to recognize Traffic Monsoon as a „true advertising company which shares its revenues and not as any form of investment of any kind.“ Payouts are not referred to as „returns.“

22.07.2016 – Erfahrungsbericht einer Mapperin

Userin „Kami Tenshi“ hat einen Erfahrungsbericht geteilt, den ich euch als Lektüre empfehlen möchte. Anfangs eine begeisterte Mapperin, hat sie mit der Zeit erkannt, dass es sich um ein Ponzi handelt und Werbung nur von Mappern selbst geschaltet wird. Ihr fiel auf, dass Kritik nicht geduldet wird.

Flugs war ich auch schon in diversen Maps Gruppen. Ich hatte so viele „Ja abers …“ in meinem Kopf, nur wurde ich die nicht wirklich los. „Ja abers“ scheinen dort irgendwie nicht geduldet zu werden. Mir fällt halt auch auf, dass viele Mapper total emotional oder gar zickig auf Kritik reagieren.

Unter den Mappern herrscht eine starke Euphorie, die manchmal überzogen erscheint und nicht authentisch rüber kommt.

Bei dem Begriff „Finanzielle Freiheit“ oder „Finanzielle Unabhängigkeit“ kriege ich mittlerweile das würgen 😀 und denke … schnallt ihr nicht, WIE abhängig ihr eigentlich alle seit? Abhängig von einer Blase, die jeden Moment platzen kann……

Die Mapper supporten sich gegenseitig auf Facebook, kommentieren wie toll es ist, alle 20 Minuten Geld zu verdienen, und feiern die „finanzielle Freiheit“, auch wenn sie erst wenige Credit Packs besitzen. Dies dient wohl lediglich dazu, andere Menschen „anzufixen“.

Genau so strange finde ich, die Glückwünsche zum 600 Credit Packs mit dem Zusatz „Ich bin so stolz auf dich“ …ööhm ??? worauf denn jetzt stolz? 10 Mal am Tag klicken ist ja nun nicht so die Heldentat 😀

Die Stimmung auf Mapper-Treffen ist sehr schön, doch kritische Fragen sind nicht angebracht.

Also es ist schon einwenig spookey, wie sehr die Mapper ihre Augen verschließen

Sie hat dort nicht wirklich Leute gesehen, die Ahnung von der Branche haben, sondern eher ahnungslose „kleine Leute“, denen vorgemacht wird, sie könnten im Internet ganz einfach Geld verdienen – wenn sie vorher einzahlen:

Ich will ja nicht werten oder abwerten, aber bei den Mapper Treffen waren doch überwiegend Rentner und Hausfrauen. Es machte auf mich den Anschein, als hätten sie vorher nie etwas mit Internet Marketing am Hut gehabt.

Als „Kami Tenshi“ durchblickt hat, dass MAP nur aus eigener Werbung besteht, ist ihr klar geworden, dass das nicht funktionieren kann. Sie ist nun „Mapperin mit klarem Geiste“. Wir freuen uns, dass du nicht dem Happy-Mappy-Wahn verfallen bist!

21.07.2016 – Trump steigert das Alexa-Ranking

Beim Alexa-Ranking findet man ein verwunderliches Detail: Die Seite, die am häufigsten auf die MAP-Homepage verlinkt, ist eine Pinterest-Pinnwand zu „Donald Trump Quotes“. Anscheinend nutzen findige Mapper das Interesse am US-Präsidentschaftswahlkampf, um Leute auf die MAP-Website zu bringen, wie ein User herausgefunden hat.

20.07.2016 – Leichtgläubige Networker

Die Zeitschrift „Network-Karriere“ geht in der nächsten Ausgabe der Frage nach, ob man bei MyAdvertisingPays seriös Geld verdienen kann oder ob sich die Mitglieder nur gegenseitig ins „finanzielle Glück“ klicken.

Die Network-Karriere Redaktion hat sich das ganze MAP Geschäftsmodell angeschaut und kann sich wieder einmal nur wundern, wie leichtgläubig Networker Zeit und Geld investieren sobald ihnen in Aussicht gestellt wird, ohne Arbeit ganz schnell reich zu werden.

Für Nicht-Abonnenten wird der komplette Artikel zeitversetzt Mitte August freigeschaltet. Doch bereits die Ankündigung dürfte heftige Reaktionen unter den Mappern hervorgerufen haben, die nun fleißig Leserbriefe schreiben:

Wir wissen nicht wie das technisch geht, auf jeden Fall läuft bei bei uns im ca. halb-minuten-Takt immer das gleiche  E-Mail ein, das sich im Betreff auf unseren aktuellen Beitrag über das Network-Marketing-Unternehmen MyAdvertisingPays bezieht und als Botschaft ein deutsches Schimpfwort mit 10 Buchstuben enthält. Das lässt unseren Puls nicht höher schlagen, aber solche Kinkerlitzchen stören den Geschäftsablauf.

08.07.2016 – Alexander V. wurde verhaftet

Der designierte Leader der MAP-Academy, Alexander V.,  wurde dem Vernehmen nach verhaftet und sitzt nun in Untersuchungshaft. Es geht dabei um strafrechtliche Aspekte aus dem BCI-Betrugsfall, in den Alexander V. als Berater verwickelt war.

Nach einem langwierigen Prozess zum Betrugssystem Business Capital Investors (BCI) bestätigte der Bundesgerichtshof laut einer im Februar 2016 veröffentlichen Entscheidung bereits die Urteile gegen die Hintermänner von BCI.

„Das Landgericht hat die sechs Angeklagten wegen gewerbsmäßigen Bandenbetruges bzw. wegen Betruges oder Beihilfe dazu zu Freiheitsstrafen zwischen zehn Jahren und sechs Monaten sowie zwei Jahren und sechs Monaten verurteilt.

Nach den Feststellungen des Landgerichts ließ einer der Angeklagten in den USA die Business Capital Investors Corporation (BCI) gründen. Über selbständige Finanzberater wurden anschließend über mehrere Jahre hinweg Unternehmensbeteiligungen an der BCI als Kapitalanlage vertrieben und den Anlegern dabei – unter anderem – regelmäßige jährliche Renditen in Höhe von 15,5 % in Aussicht gestellt. Tatsächlich investierte die BCI die Anlagegelder entgegen den Angaben der Finanzberater jedenfalls zum weit überwiegenden Teil nicht. Provisionszahlungen an die in den Vertrieb eingeschalteten Finanzberater sowie Gewinnausschüttungen und Rückzahlungen an die Anleger wurden mit den Geldern neu angeworbener Anleger geleistet (sog. Schneeballsystem bzw. Ponzi-Schema).“

In den Jahren 2006 bis 2001 wurden so etwa 60 Millionen Euro veruntreut. Geschädigte führten Prozesse gegen ihre Anlageberater. Hier taucht auch Alexander V. auf.

06.07.2016 – Die BaFin ermittelt gegen Recyclix

Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht stellt Nachforschungen zu „Recyclix“ an, wie die Kanzlei Hellinger berichtet. Die BaFin könnte den Geschäftsbetrieb in Deutschland untersagen. Hellinger sieht Gefahrenpotential für Affiliate-Partner aus Deutschland, denn ein Zuwiderhandeln stellt eine Straftat dar.

„Insbesondere die deutschen Affiliate-Partner, welche im größeren Umfang für Recyclix Werbung machen, müssen sich Sorgen machen. Alleine diese werbenden Tätigkeit kann unter Umständen eine Aufsichtspflicht der BaFin nach sich ziehen. Es drohen empfindliche Geldstrafen und die Untersagung des Geschäftsbetriebes.“

Recyclix war bereits Thema hier, als das Unternehmen sich in einer Aussendung mit dem Titel „My Advertising Pays – nein Danke!“ von MAP distanzierte. Es wolle mit dem mutmaßlichen Schneeballsystem nichts zu tun haben, von Recyclix-Werbung auf MAP solle abgesehen werden. (Es wird nach wie vor für Recyclix geworben.) Recyclix selbst scheint ebenfalls ein Ponzi-System zu sein. Schon damals haben wir die Parallelen zwischen Recyclix und MAP aufgezeigt: Es gibt eine Aussicht auf hohe Rendite, eine Umverteilung von neuen Einzahlungen auf bestehende Teilnehmer und eine Website zur Unterhaltung, mit der ein funktionierendes Geschäftsmodell vorgetäuscht wird.

28.06.2016 – Matthias räumt mit Gerüchten auf

Matthias von maennerwelt.info hat sich mit seinen Recherchen zu My Advertising Pays einen Namen als MAP-Kritiker gemacht. In seinem Blog hat er interessante Fakten und fundierte Argumente gegen MAP zusammengetragen, was ihm nicht nur viele Fans, sondern auch die Aufmerksamkeit so mancher Mapper beschert hat. Nachdem seine Informationen zu MAP überraschend offline gingen, brodelte die Gerüchteküche. Mapper behaupteten, Matthias wäre von MAP verklagt worden. Er hätte die Seiten vom Netz nehmen und Schadenersatz zahlen müssen, weil er Lügen über MAP verbreitet hätte. Es würde bald allen so gehen, die schlecht über MAP reden.

Mit einem Statement meldet sich Matthias nun zurück und entlarvt erneut die Lügen der Mapper, die ihn als „Vorzeigemundtoten“ missbrauchen:

Auf diesem Wege werden sehr unschöne Gerüchte im Umlauf gebracht auf wie viel mich MAP nicht verklagt hätte und dass ich meine Artikel bezüglich MyAdvertisingPays herausnehmen hätte müssen. Auch werden Konsumentenschutzeinrichtungen unter dieser Prämisse angeschrieben, vorzüglich von einer selbsternannten Powerfrau, die von einem Ponzi ins andere stolpert, mich aber als Schmierfink bezeichnet, der nur Müll verfasst.

Tja, liebe Diamonds. Tut mir leid, dass ich euch es jetzt nehme einfach alles über mich erzählen zu können was ihr wollt; es war sicher sehr angenehm für euch solch einen Vorzeigemundtoten zu haben. Das hat aber nun ein Ende.

Was steckt wirklich dahinter? Matthias wurde nicht von My Advertising Pays selbst, sondern vom Anwalt dreier Obermapper an drei verschiedenen Gerichten in Deutschland wegen verletzter Persönlichkeitsrechte geklagt. Auf Grundlage des Wettbewerbsrechts wurde eine einstweilige Verfügung erwirkt. Die drei Herren dürfen nun nicht mehr mit Nennungen belegt werden, welche ihnen kriminelle Machenschaften unterstellen. Da Matthias über seinen Blog auch Geld verdient und somit dem Wettbewerbsrecht unterliegt, hat er auf Anraten seines Anwalts sämtliche Informationen über MAP vorsorglich entfernt. Dass MAP ein Schneeball- bzw. Ponzi-System ist, darf er weiterhin verbreiten. Wie gesagt, von MAP wurde er ja niemals verklagt. Dementsprechend muss er auch keinen Schadenersatz an MAP bezahlen. Die zu tragenden Gerichtskosten sind noch nicht abschließend geklärt, aber „überschaubar“.

20.06.2016 – Spieglein, Spieglein an der Wand

Aufgrund der angeblich hohen Auslastung der MAP-Server hat man nach der Umstellung auf MAP 2.0 eine Liste von Mirror-Servern eingerichtet, damit sich die hohen Zugriffszahlen verteilen. Interessant dabei ist das Ziel der Mirrors, denn diese verweisen allesamt auf denselben Link:

http://ww4.myadvertisingpays.com/login

Möchte man mit der Server-Liste eine weltweite Infrastruktur vortäuschen?

31.05.2016 – MAP hat nun ein Impressum

MAP verlinkt nun von manchen Seiten auf ein Impressum mit interessanten Details:

„Information provided in accordance with § 5 TMG (German Telemedia Act)“

Warum bezieht sich MAP in seinem Impressum explizit auf ein deutsches Gesetz, wenn die Firma ihren Sitz doch im Vereinigten Königreich hat und somit UK-Recht gilt?

„My Advertising Pays Limited is a private company limited by shares organized under the laws of United Kingdom with headquarters in Lancashire, United Kingdom.“

Ein großer Teil des Traffics kommt zwar von Deutschland, doch die Seite ist nicht speziell für den deutschen Markt ausgelegt, daher gilt das Gesetz des Landes, in dem sich der Unternehmenssitz befindet, also das hier.

Nachdem alle nationalen Bestimmungen von einer gemeinsamen EU-Richtlinie abgeleitet sind, sollten diese Gesetze ohnehin ähnlich sein. Umsomehr wundert mich die hervorgehobene Nennung des deutschen Telemediengesetzes, in dem diese EU-Richtlinie für Deutschland umgesetzt wurde. Vielleicht will man damit die deutschen Mapper beeindrucken?

24.05.2016 – Das Kleeblatt zieht sich zurück

Während die Mitglieder weiterhin auf Auszahlungen warten, gaben die vier Kleeblätter ihren Abschied als Führungskräfte bekannt. Sie werden die Bühne nun anderen überlassen, zwei neue National Leader wurden bereits ernannt.

Unseren scharfsinnigen Kommentatoren ist aufgefallen, dass die Websites der Kleeblätter überarbeitet werden und diverse Informationen zu MAP bereits verschwunden sind.

04.05.2016 – Google als externer Werbeanbieter

Was bei MAP 1.0 AdHitz war, ist bei MAP 2.0 nun Google AdSense. Das heißt, dass die externen Werbeanzeigen nun vom Hauptkonkurrenten Google geliefert werden, und erklärt wohl, warum man als externer Werbetreibender keine Möglichkeit findet, Werbung bei MAP zu schalten. Man muss sich anscheinend an Google wenden, dort einen Werbeplatz kaufen und hoffen, dass die eigene Werbung dann bei MAP angezeigt wird.

Nachdem MAP bereits Google Server und Google reCAPTCHA nutzt, bucht MAP jetzt auch noch Werbung via Google AdSense. My Advertising Pays möchte also seinen Konkurrenten einholen, baut aber das eigene Angebot auf den Inhalten der Konkurrenz auf?

Dass diese Einnahmen überhaupt reichen könnten, um die MAPper auszubezahlen, ist mehr als fraglich. Die Einnahmen für MAP aus der Google-AdSense-Werbung ergeben sich noch dazu aus rein freiwilligen Klicks der Teilnehmer und gehören nicht zu den täglichen 10 Klicks.

Google AdSense berücksichtigt bei der Auswahl der Werbung die Inhalte der Zielwebsite. Auf einer Website für Fotografie werden beispielsweise Werbungen für Kameras angezeigt, womit eine gute Conversion Rate erreicht wird. Schaltet Google AdSense bei MAP also weitere Werbung für Ponzi-Systeme?

Davon ist nicht auszugehen, denn bei Google AdSense gibt es Richtlinien, die unzulässige Inhalte ausschließen. Einschränkungen gibt es nicht nur bei der Art der Werbung, sondern auch bei den Websites, auf denen Werbung via Google AdSense angezeigt werden darf. Unzulässig sind

„Websites, auf denen Nutzern Vergütungen für bestimmte Aktivitäten angeboten werden (Pay-to-Programme)

Der Begriff „Pay-to“ bezieht sich auf Websites, auf denen Nutzern Zahlungen oder andere Vergütungen versprochen werden, wenn sie auf Anzeigen klicken, im Internet surfen, E-Mails lesen oder vergleichbare Tätigkeiten ausführen. Wenn Sie Anzeigen auf solchen Seiten platzieren, kann dies zu ungültigen Impressionen oder ungültigen Klicks führen. Diese Vorgehensweise ist daher verboten. Aus dem gleichen Grund dürfen keine Anzeigen auf Websites geschaltet werden, deren Hauptzweck darin besteht, Traffic für Websites mit „Pay-to“-Diensten zu generieren oder solche Dienste zu bewerben.“

Ob MAP mit seinem Angebot wohl in Konflikt mit den Google-AdSense-Richtlinien gerät?

26.04.2016 – MyAdvertisingPays 2.0 – tragfähig und seriös?

Dr. Claudia Groß von der Universität Nijmegen hat sich angesehen, ob My Advertising Pays mit der Einführung von MAP 2.0 zum Positiven hin verändert hat.

MyAdvertisingPays verspricht eine schnelle, leichte und sichere Verdienstmöglichkeit: “100% Stable and Secure Cash Flow at the Click of a Button!“ und eine “simple and effective income solution to all” verheißt die Website des Unternehmens. Anfang April hat MAP sich erneuert, aus MAP 1.0 wurde MAP 2.0. Die zentrale Frage, ob MAP überhaupt ein seriöses Geschäftsmodell hat, bleibt trotz der Neuerungen.

Das Grundproblem, dass MAP keinerlei externe Werbepartner angeben kann bleibt auch bei MAP 2.0 bestehen. MAP veröffentlicht hierzu keine Zahlen. Wenn die Credit-Pack-Käufe der Mitglieder tatsächlich die Haupteinnahmequelle von MAP sind, ist das Geschäftsmodell nicht tragfähig und somit unseriös. Dass man Geld für Credit Packs einzahlen muss, um Geld verdienen zu können, und umso mehr verdient je mehr man einzahlt, ist sehr verdächtig.

„Mit dem Verkauf neuer credit packs kann das Unternehmen den Verdienst bestehender Mitglieder auszahlen, ohne auf ausreichend Umsätze durch die Vermittlung von Werbung zurückzugreifen. Das geht so lange gut, wie genügend neue credit packs verkauft werden. (…) Es stellt sich wieder die Frage, was geschieht, wenn nicht mehr genug credit packs verkauft werden. (…) Wenn der Hype um MAP abnimmt und nicht mehr genug Beiträge gezahlt werden, kann MAP auch kein Geld mehr ausschütten.“

In seinen Geschäftsbedingungen übernimmt MAP keine Garantien und behält sich das Recht vor, seine Geschäftstätigkeit einfach zu beenden. Sämtliche Einzahlungen wären dann verloren.

Hier hat sich das Unternehmen mit MAP 2.0 einen Vorteil eingebaut: von Mitgliedern verdiente Beiträge werden nicht mehr direkt ausbezahlt, sondern zunächst 30 Tage vom Unternehmen einbehalten. Ob dieses Geld im Falle einer Schließung des Unternehmens noch ausbezahlt wird, ist fraglich.

Durch die Änderungen von MAP auf MAP 2.0 hat das Unternehmen ebenfalls gezeigt, dass es die Geschäftsbedingungen nach eigenem Belieben ändert. Während bei der ursprünglichen Version Mitglieder ungefähr 20% auf eigene Investitionen verdienen konnten, können sie jetzt nur noch rund 10 % verdienen (…). Für ein florierendes Geschäft ist das komplett unnötig und seltsam: Ein Unternehmen, das gut läuft, kann seinen Mitarbeitern mehr statt weniger bezahlen.

Dr. Groß kommt in ihrer Bewertung zu folgendem Fazit:

Die Geschäftspraktiken von MAP, vor allem aber die Art und Weise wie Umsätze erzielt werden und die fehlende Garantie für einbezahltes oder virtuell verdientes Geld, ist eindeutig problematisch.

17.04.2016 – Der böse Zwilling von MAP

Ein Informant warnt uns vor aktuellen MAP-Kopien. Die Liste der Nachahmer von MyAdvertisingPays und damit die Liste der gescheiterten Programme wird immer länger. Ein solches System nennt sich Profit 25 und ist eine französische MAP-Kopie. In Frankreich werde davor gewarnt, weshalb der Informant die Warnung gerne weitergibt. Die Franzosen wissen, dass es sich um ein Schneeballsystem handelt und nur noch kurze Zeit existieren wird. Bei Auszahlungen gebe es Verzögerungen und erste Einschränkungen.

„Meine Empfehlung, holen Sie sich schnellstmöglich Ihren Einsatz wieder aus Profit 25. Hoffen Sie, dass Sie Ihr Geld bekommen werden und das Profit 25 so lange noch überleben wird.“

Die Warnung stammt ursprünglich von einem französischen Hater Neider Blogbetreiber und wird von meinem Informanten weitergereicht, damit sich alle ihre Meinung bilden können.


Angesichts der 260.000 betrogenen Mitglieder wird in Frankreich von „einem der größten Ponzi-Systeme Europas“ und einer „Jahrhundertabzocke“ gesprochen. Profit 25 steht derzeit „hoch in der Kritik“, wird aber gleichzeitig auch gefeiert. Es hat anfangs vielen Leuten tatsächlich Geld eingebracht, sodass man auf die ersten Mitglieder neidisch werden könnte. Viele Leute haben aufgehört zu arbeiten und glauben fest an dieses Unternehmen. Andere hingegen waren schon immer „sehr misstrauisch gegenüber all diesen Pseudo-Werbenetzwerken“.

Bei Profit 25 gibt es sogenannte Coupons zu kaufen, das Pendant zu unseren Credit Packs, die 25 Euro kosten und 35 Euro erwirtschaften. Man kann bis zu 600 Coupons oder 15.000 Euro investieren. Dafür muss man nur wenige Werbeklicks pro Woche machen. Man sieht seine Gewinne steigen und kann immer wieder Coupons nachkaufen –  ein geniales System, das süchtig macht und dazu führt, dass man sich seinen Gewinn nicht auszahlen lässt, weil man immer mehr verdienen will.

Die Gewinne waren jedoch immer nur „Ziffern auf einem Bildschirm“. Wenn man sich nun Geld auszahlen lassen möchte, muss man sich „auf einen wahren Hindernisparcours begeben“. Für Aufregung sorgte Profit 25 mit der überraschenden Ankündigung, die Konten der Mitglieder eines ganzen Landes zu sperren. Ihnen soll ein Teilbetrag erstattet werden.

„An dieser Stelle mache ich einen kleinen Einschub für diejenigen, die behaupten, dass Profits25 kein Betrug sein kann, da das Anwerben nicht verpflichtend ist. Das ist absolut falsch. Das Ponzi-System setzt keine Anwerbeverpflichtung voraus. Nur das ausgeschüttete Geld muss aus den Investitionen der Mitglieder stammen.“

Zum Konzept von Profit 25 bleiben viele Fragen offen. Dividiert man den Verdienst durch die Klicks, kommt man auf mehrere hundert Euro pro Klick. Welcher Inserent würde diese Summen bezahlen? Vermutlich keiner.

„Auf diese Frage hat niemand eine gültige Antwort und ich rate Ihnen davon ab, diese in einer Facebook-Gruppe von Profits25 zu stellen: Bestenfalls wird sie gelöscht und schlimmstenfalls werden Sie aus der Gruppe herausgeschmissen. Wir sollten die Antworten nicht bei Profits25 suchen.“

Viele wollen einem einreden, dass Unternehmen das Angebot von Profit 25 nutzen würden, um im Google-Ranking aufzusteigen. Doch das hätte nur wenig Einfluss und würde man auch günstiger bekommen.

„Meiner Meinung nach gibt es also zwei Lösungen: Entweder betrügt Profits25 seine Inserenten oder seine Mitglieder.“

Es liegt auf der Hand, dass Profit 25 nicht für erzwungene Klicks bezahlt wird, da diese den inserierenden Unternehmen nichts bringen würden. Mögliche Einnahmen könnten zwar durch die vielen Affiliate-Links generiert werden, doch auch das würde nicht ausreichen. Wie kommen externe Werbepartner überhaupt zu Werbung?

„Anfangs habe ich mehrere E-Mails an den Support geschrieben, um zu erfahren, wie ich eine Werbung auf Profits25 platzieren kann und wie viel mich das kosten wird. Trotz mehrerer Neuversuche erhielt ich keine Antwort.“

Auch wenn man seit Monaten auf Zahlungen wartet, wird einem gesagt, man solle geduldig sein und nicht meckern.

„In den letzten Tagen wurden einige Konten von unzufriedenen Kunden, die misstrauisch geworden sind und dies öffentlich in der Gruppe Profits25 bekundeten, einfach geschlossen.“

Jede Woche empfängt man eine E-Mail, die einen dazu drängt, in noch mehr Coupons zu investieren. Offensichtlich ist das Ziel, so lange es noch geht, Geld einzusammeln und Auszahlungen zu verzögern.

„Viele Mitglieder vermuteten eine bevorzugte Zahlung. Die Provisionen waren vor allem für die Mitglieder mit dem größten Einfluss vorgesehen, um die gute Neuigkeit um sie herum zu verbreiten. Die übrigen Zahlungen erfolgten rein zufällig, um alle anderen zu vertrösten.“

Zum Schutz künftiger Neuankömmlinge sollte Profit 25 angeprangert werden, bitte teilen Sie diesen Artikel in den sozialen Netzwerken!


Auch unser Informant zweifelt, dass es genug externe Partner gibt und beurteilt Profit 25 als nicht auf Dauer ausgelegtes System. Auch die Einschränkungen bei den Auszahlungen machen ihn stutzig. Man könne erst nach 7 Tagen eine Auszahlung beantragen und diese benötigt dann 3-4 Wochen, bis das Geld auf einer eigenen Kreditkarte ist. Diese Verzögerung sei nicht zu rechtfertigen. Auch der Sitz des Unternehmens sollte zu Vorsicht mahnen:

„Gerichtsstand ist Malta. Hat schon mal jemand versucht, auf Malta jemanden zu verklagen? Vergiss es.“

Unser Informant sieht viele „ihm bekannte Anzeichen bereits gescheiterter Systeme“!

Da Profit 25 nur eine Kopie von MAP ist, decken sich so ziemlich alle vorgebrachten Argumente gegen Profit 25 mit unseren Argumenten gegen MAP: Auch bei MAP werden nur Gelder der Mitglieder umverteilt, die Existenz von externen Werbepartnern ist unwahrscheinlich. Anfangs wurde noch ausbezahlt, doch nun werden sämtliche Auszahlungen verschoben. Die versprochenen Gewinne stehen in keinem Verhältnis zu den Klicks, die für Inserenten noch dazu uninteressant sind. Ein ganzes Land wurde ausgeschlossen, doch Kritik darf keine geübt werden, sonst wird man ebenfalls gesperrt. Man soll geduldig sein und immer mehr Geld einzahlen. Der Sitz von MAP liegt nicht einmal in einem EU-Land, sondern in einer Steueroase in der Karibik.

Bestimmt ist es unserem Informanten ein Leichtes, auch My Advertising Pays als Betrug zu entlarven, oder? Würde man meinen. Doch habt ihr schon einen Blick darauf geworfen, wer hier unser Informant ist?

(P.S. Mir ist durchaus bewusst, dass die ursprüngliche Meldung schon älter ist. Aber ist es nicht interessant, wie die gegen Profit 25 vorgebrachten Argumente und offenen Fragen unseren Bedenken gegenüber MAP ähneln?)

17.04.2016 – Nach dem Ponzi ist vor dem Ponzi

Kennt ihr das auch? Da kauft ihr euch teure Werbeeinblendungen, um Werbung zu schalten – und dann wisst ihr nicht was ihr mit den vielen Werbemöglichkeiten machen sollt? Partner von AZ dürften dieses Problem ständig haben. Jetzt gibt es eine Lösung!

“Viele Fragen mich immer, was sie mit den Werbemöglichkeiten bei MyAdvertisingpays machen sollen. Das ist eine Empfehlung von mir! Nutzt die Credits zum Aufbau eines Teams bei Four Corners Alliance Group.
Sie kennen ja mein Ziel, Ihr Einkommen im Internet zu steigern und Ihnen vielversprechende Firmen vorzustellen. Kommen Sie in unser Team! Ich glaube, wir werden in Kürze das größte Team in Deutschland sein und Sie können jetzt schon dabei sein!”

Ob hier wohl das nächste Betrugssystem am Start ist? Meiner Meinung nach schon. Es wird gewarnt!

Ich frage mich, ob das wirklich immer nur Pech ist, dass die Promotoren solcher Betrügereien von einem Fettnapf in den nächsten treten. Schauen sie sich etwa nicht allzu genau an, was sie da promoten, weil sie doch so gut dabei verdienen, wenn sie zahlungsbereite Partner vermitteln?

Ist es eigentlich noch glaubwürdig, dass sie angeblich nicht ahnen konnten, dass ihre beworbenen Systeme eines Tages zusammenbrechen werden? Schließlich findet man ja genug Warnungen im Netz, auch von Verbraucherschutzstellen. Wenn solche Promotoren auf Kritik am System reagieren, sich Ausreden einfallen lassen und diese sogar „allen Neidern, Trollen und Besserwissern“ widmen – ist das dann nicht ein Beweis dafür, dass sie Kenntnis über die Probleme erlangt haben und eigentlich wissen müssen, dass solche Systeme auf Dauer nicht bestehen können?

Die Geschichte läuft meiner Meinung nach doch immer gleich ab. Zuerst wird begeistert für eine angebliche Geschäftsmöglichkeit geworben und schön durch Provisionen für angeworbene Partner verdient. Dann zeigt man sich erstaunt darüber, dass man einem Betrug aufgesessen ist, und übermittelt die tragische Botschaft, dass die Partner ihr investiertes Geld wohl nicht mehr sehen werden. Na sowas aber auch! Ein paar Beispiele sollen diese These untermauern:

Bannersbroker:

“Die Wahrscheinlichkeit, dass Bannersbroker von Anfang an ein Ponzi war ist demnach sehr hoch. (…) Oft werde ich gefragt, ob man was tun könnte, um sein Geld zurück zu erhalten. Offen gesagt, ich sehe leider kaum eine Möglichkeit. Es haben bereits schon einige Leute erfolglos versucht und dem verlorenen Geld weiteres Geld hinterher geworfen, was dann ebenso verloren ist.”

PlanB4You:

“Nach der nun gestrigen Gerichtsverhandlung kann man leider nur eines sagen. Es sieht wohl alles danach aus, dass Plan B ein Schneeballsystem / Ponzi gewesen zu sein scheint. Dies auch noch in Verbindung mit Geldwäsche! (…) Es soll niemals ein weiteres Subunternehmen gegeben haben, wovon weitere Gelder in die Firma geflossen sein sollen. Sämtliche Tagesverdienste wurden bereits einen Monat vorher im Voraus festgelegt. (…) Somit können wir also davon ausgehen, dass hier niemals mehr Geld fließen wird. Ich möchte da echt wenig Hoffnung machen. Jeder weitere Bericht wird mit Sicherheit noch mehr Dinge an das Tageslicht bringen, die uns allen nicht gefallen werden. Ab heute steht Plan B als definitiver Betrug auf der roten Liste bei mir.”

Mutual Wealth:

“Die Hoffnung Geld je wieder zurück zu erhalten ist gleich NULL! Bevor die SEC Behörde alle Konten schließen ließ, wurden diese bereits komplett leer geräumt. So der aktuelle Stand.”

Das ist dann der Moment, wo die erfolglose Geschäftsmöglichkeit unter „riskante Geschäfte“, „funktioniert nicht“ oder „gescheiterte Projekte“ eingeordnet wird. Über kurz oder lang werden dort wohl auch „My Advertising Pays“ und „Four Corners Alliance Group“ landen, leider nicht ohne Schäden anzurichten. Das Geld geht dabei nicht verloren, es hat nur jemand anderer weiter oben in der Hierarchie.

Doch es gibt auch funktionierende Möglichkeiten, etwas dazuzuverdienen. Gomezpeer ist ein PC-Programm, das im Hintergrund läuft und die Performance von Websites testet. AZ gibt an, damit um die 10 Euro pro Monat zu verdienen. Bei Streetspotr erledigt man einfache Aufgaben, wie zum Beispiel die Öffnungszeiten eines Restaurants vor Ort zu erkunden, und hält dafür kleine Beträge im Bereich von 1-2 Euro. Das kann zwar Spaß machen, wenn man es als Spielerei betrachtet, die finanzielle Freiheit sieht jedoch anders aus. Zumindest aber hat AZ auch etwas Seriöses, das er unter „funktioniert“ einordnen kann.

16.04.2016 – Aufruf an Geschädigte

Folgender Aufruf hat uns aus dem Vereinigten Königreich erreicht:

My Advertising Pays ist eine kriminelle Organisation, die eine betrügerische Website betreibt. Wir haben Fakten gesammelt und Beweise gesichert, um einerseits potentielle Interessenten vor den zweifelhaften Versprechungen zu warnen und eine informierte Entscheidung zu ermöglichen. Andererseits wollen wir den zuständigen Behörden bei der Strafverfolgung gegen MD, T&LB und SS behilflich sein.

Die Polizei im Vereinigten Königreich kennt unsere Klarnamen und Kontaktinformationen. Wir arbeiten eng mit der Polizei zusammen, melden kriminelle Aktivitäten und leiten Namen und Adressen von beteiligten Personen weiter.

Die Bewerbung eines Ponzi-Schemes ist illegal und eine strafbare Handlung. Unwissenheit schützt vor Strafe nicht!

Man kann MAP am besten bei folgenden Behörden anzeigen:
http://www.actionfraud.police.uk/fraud_protection/ponzi_schemes
http://www.fca.org.uk/consumers/scams/investment-scams/get-rich-quick-schemes

Diese Behörden sind bereit und in der Lage, einzelne Personen strafrechtlich zu verfolgen, ABER sie brauchen dazu Beschwerden von MAP-Partnern.

WIR RUFEN PARTNER, DEREN KONTEN GESPERRT WURDEN ODER DIE SICH KEIN GELD AUSZAHLEN LASSEN KÖNNEN, DRINGEND DAZU AUF, DIESE BEHÖRDEN UNVERZÜGLICH ZU KONTAKTIEREN.

Danke.

16.04.2016 – Bitte warten. Und einzahlen.

Man hat wieder fadenscheinige Ausreden parat, diesmal sogar ganz offiziell. Die folgende (eigene) Übersetzung fasst die wichtigsten Punkte zusammen:

„Man ist sich der Probleme bewusst und bedankt sich für die Geduld. Das IT-Team arbeitet hart und bereitet eine Erhöhung der Serverkapazität mittels neuen Computer-Cluster vor, die um den 2. Mai abgeschlossen sein wird.

Ab Montag sollten die Auszahlungen freigeschaltet werden. Davor muss aber sichergestellt sein, dass alle Kontostände stimmen. Euro-Auszahlungen starten, wenn sie von der Bank freigegeben werden, vermutlich um den 10. Mai. Jede Bank hat hier einen unterschiedlichen Zeitrahmen. Das gilt nur für Zahlungen in Euro, Dollar-Zahlungen brauchen viel länger. Daher würde man sein Geld schneller bekommen, wenn man seine Dollars in Euro-Creditpacks steckt, sogar mit der 30-tägigen Wartezeit.

Die gesamten Geldmittel auf dem schwebenden Euro-Konto werden für eine kurze Zeit einbehalten: Die 10% Reserve bis 7 Monate nach dem Kauf, zusätzliche Reserven durch die Banken. Die 90% des Umsatzes werden vom Zahlungsdienstleister für 3 bis 7 Wochen zurückgehalten. Wenn diese freigegeben werden, können die Auszahlungen beginnen.

Die Vorteile von MAP 2.0:
Durch die Gebühren für die monatliche Mitgliedschaft wird MAP profitabler und somit sicherer. Die Umstellung auf Euro macht den Zahlungsverkehr sicherer, einfacher, schneller und günstiger. Überweisungen auf Euro-Bankkonten erfolgen meist innerhalb von 24 Stunden und sind gebührenfrei. Aufgrund von Terrorismus und Geldwäscheaktivitäten sind weltweite Dollar-Transaktionen schwierig. Es wird eine Euro-Kreditkarte kommen, mit der man dann weltweit an Bankomaten seine Auszahlungen beheben können wird. Die 30-tägige Wartezeit ist gängige Praxis in erfolgreichen Direktvertriebsunternehmen und dient der Stabilität und Sicherheit. Die Reduktion auf maximal 1000 Credit Packs hilft den Mitgliedern, den Diamond-Status schneller zu erreichen und die Motivation für Verkäufe zu erhöhen. Wenn ihr mehr verdienen wollt, steigert doch eure Verkäufe! Die modernisierte Website wird neue Werbekunden und Affiliates anziehen, was allen dabei helfen wird, langfristig Geld zu verdienen!

Diese Neuerungen eröffnen uns neue Dimensionen in der Online-Werbung. Nehmt sie begeistert an und blickt mit Zuversicht in eine sichere Zukunft!“

So wie wir das von Ponzis in den letzten Atemzügen kennen, werden die Mitglieder immer weiter vertröstet. An der Auszahlungssperre sei das überregulierte Bankenwesen schuld! Auch wenn es bei MAP an allen Ecken und Enden Probleme gibt: Einzahlungen dürften funktionieren. Schlechte Konditionen und hohe Gebühren werden den Mitgliedern kurzerhand als Vorteil verkauft. Was macht man nicht alles für die finanzielle Freiheit – die gerade viel Geld kostet und im Übrigen in keinster Weise garantiert ist. Ob die Mitglieder sich das wohl noch lange gefallen lassen werden?

Klage gegen TaraTalks

Was bisher geschah: Die Klage gegen TaraTalks wurde bei einem Bundesbezirksgericht („District Court“) eingebracht. Bundesbezirksgerichte sind bundesweite Instanzen und nur für spezielle Fälle zuständig. Es muss einen wichtigen Grund geben, warum ein Fall dort und nicht wie üblich an den Gerichten der Bundesstaaten („State Courts“) verhandelt wird. Ein solcher Grund ist die „Diversity of Citizenship“, wenn Kläger und Beklagter in verschiedenen Bundesstaaten leben und der Streitwert mindestens 75.000 $ beträgt. Da die Identität von TaraTalks unbekannt ist, ist dieser Nachweis jedoch nicht möglich und „Diversity“ nicht gegeben.

Im rechtlichen Teil des Updates gibt MAP nun bekannt, mit der Klage vorübergehend vor einen State Court ziehen zu wollen. Dort könne sich das Gericht nicht so einfach für unzuständig erklären. Ob man später ans Bundesbezirksgericht zurückkehrt, hänge davon ab, wo in den USA oder weltweit die Verantwortlichen von TaraTalks ihren Wohnsitz haben.

Ob MAP wirklich dazu bereit ist, interne Details offenzulegen, oder ob das nur ein Vorwand ist, um die Mitglieder ruhig zu stellen, wird sich zeigen.

15.04.2016 – MAP und die Justiz

MAP gehe in der Geschichte des Internets als erstes Unternehmen der Branche gegen Negativblogger vor, heißt es in einem aktuellen MAP-Webinar. Das bedeutet aber auch, dass MD vor Gericht beweisen muss, dass MAP auf einem tragfähigen Geschäftsmodell beruht. MAP muss dann seine Konten öffnen und diese werden genau geprüft.

“MD has to prove that the company is a viable company, going to court means he needs to show that there is proof of this, so this means opening the books to lawyers and accountants who will examine and audit those accounts, scrutinizing every little details.”

Genau das hätte MAP zum Verhängnis werden können, wäre das Verfahren nicht eingestellt worden. So könne man bei MAP von Glück sprechen, dass die Klage vom Gericht nach nur einem Tag wegen des unbekannten Wohnorts von TaraTalks abgewiesen wurde. Die Kläger hätten nun zwar noch bis 21. April Zeit, ob sie die fehlenden Daten nachreichen bleibt aber fraglich, denn MAP müsste viele Details offenlegen, wenn es tatsächlich zu einem Gerichtsverfahren kommt. Dann würde sich wohl zeigen dass MAP ein Ponzi-System ist und die neuen Einzahlungen dazu benutzt werden, um die Gewinne der bestehenden Mitglieder zu bezahlen.

“Personally I think they got off lucky. Had the case of proceeded, all TaraTalks would have had to do is serve discovery on My Advertising Pays requesting their detailed accounting. That’d reveal their use of newly invested funds to pay off existing investors, confirming My Advertising Pays is a Ponzi scheme. As is often lost on Ponzi proponents, truth is the ultimate defense against defamation and slander suits.”

Panama Papers

Auch in anderen Gerichtsverfahren zu ähnlichen Betrugssystemen macht MAP von sich reden. In einer Sammelklage gegen den brasilianischen TelexFree-Betrug wird My Advertising Pays als Ponzi-Scheme erwähnt und MAP-Promotor SS als Ponzi-Mogul bezeichnet.

MAP ist auf Anguilla registriert, einer für Steuerhinterziehung und Geldwäsche bekannten Steueroase, wie auch die kürzlich geleakten Panama Papers zeigen. Der mit MAP eng verbundene Zahlungsdienstleister VX Gateway hat seinen Sitz in Panama. Dort tauchen einige Namen auf, die bereits in andere Betrugssysteme verwickelt waren, zum Beispiel in die „Imperia Invest IBC“. Dieser Investmentbetrug hatte vor allem Gehörlose als Zielgruppe. (Das kennen wir doch von irgendwoher: In Kürze startet eine „Deaf MyAdvertisingPays Seite, speziell für Gehörlose“!)

Interessantes Detail: In der abgewiesenen Klage gegen TaraTalks wurde der Wohnort von MD mit „Harrison County, Louisiana“ angegeben. Doch diese Adresse existiert in den USA gar nicht! (Vielleicht ist gibt es diesen Ort ja in England, wo MD seinen aktuellen Wohnsitz angegeben hat.)

Nachdem MAP von US-amerikanischen Anwälten bereits als Ponzi-Scheme bezeichnet wurde und MAP-Affiliates früher für Ponzis wie TelexFree und Zeek Rewards tätig waren, ist es gut möglich, dass die US-Behörden MAP bereits am Radar haben.

15.04.2016 – Die Mitglieder werden hingehalten

Viele Mapper beschweren sich derzeit über die aktuellen Probleme und die mangelnde Kommunikation. In einem aktuellen englischen Webinar von MG gibt es nun „Informationen aus erster Hand”. Die beschwichtigenden Antworten, mit denen sich bestimmt nicht alle Mapper so einfach abspeisen lassen, kann man grob in folgende Kategorien einteilen:

Beschwert euch nicht, sondern denkt immer positiv!
Zahlt mehr Geld von eurer Kreditkarte ein!
Schuld sind immer nur die anderen und die Technik!

  • Die Mapper sollen endlich aufhören, MAP 2.0 mit MAP 1.0 vergleichen und mit ihren Referrals nicht über die Unterschiede sprechen. Sie sollten einen Schlussstrich ziehen, sich voll und ganz hinter MAP 2.0 stellen und als Team zusammenhalten.
  • Im Bankenwesen gebe es derzeit strenge Kontrollen im grenzüberschreitenden Zahlungsverkehr, wo wir nicht alle Änderungen verstehen. Trotzdem laufe MAP einigermaßen, da die Führungsebene viel unternommen hätte.
  • Die meisten MAP-Systeme laufen bereits, Login-Probleme liegen nicht an MAP, sondern am Benutzernamen, Passwort oder Browser. Bitte keine Support-Tickets zu bekannten Themen schicken! Die Bearbeitung verzögert nur die Arbeiten.
  • Zum Umrechnungskurs wird beteuert, dass die Währungsumrechnung durch einen externen Dienstleister erfolge. Immer wieder würden Konten eingefroren, PayPal sei hier am schlimmsten. Die Umrechnung von Dollar in Euro schmerze zwar, allerdings nur einmalig. Die Kosten würden durch die Euro-Credit-Packs mehrfach wieder hereinkommen. Die Credit Packs bringen nun zwar weniger ein, dann müsse man eben in längeren Zeiträumen denken. Mit Neukäufen über die Kreditkarte oder Provisionen für geworbene Teilnehmer könne man den Prozess beschleunigen. Außerdem könne man ja nun 2 Konten pro Haushalt führen.
  • MAP habe nun zwar schwierige Entscheidungen treffen müssen, das sei in Hinblick auf eine erfolgreiche Zukunft aber notwendig. MD habe Opfer gebracht, allerdings mit der längerfristigen Entwicklung im Blick. Anders als bei My Paying Ads oder Traffic Monsoon sei das Geld bei MAP sicher.
  • Bei MAP fallen riesige Datenmengen an, alle 20 Minuten müsse man Daten verschieben. Das neue System sei stark verbessert worden, daher könne man die Daten nicht einfach übernehmen, sondern müsse sie erst an das neue Format anpassen.
  • Das Unternehmen MAP brauche mehr Geld, um mit den Kosten zurechtzukommen. Daher sei eine Anhebung der Mitgliedschaftsgebühren notwendig gewesen, um einen Kollaps zu verhindern. Mitbewerber, die mehr auszahlen, würden sterben wie die Fliegen.
  • Organisierte Gruppen wollen MAP schaden. Wenn sich unwissende Mitglieder über Dinge beschweren, die sie nicht verstehen, heizen sie nur die Negativkampagnen an.
  • Falls man die Mitgliedschaft vom Euro-Konto bezahlt hat und nun einen negativen Kontostand aufweist, empfiehlt es sich, Geld über die Kreditkarte einzuzahlen, da sonst 5 Euro Gebühr pro Tag verrechnet werden. Möglicherweise sorgt ein Programmierfehler dafür, dass ein negativer Kontostand angezeigt wird.
  • Es sei wichtig, sich auf das langfristige Ziel zu konzentrieren und nicht auf die aktuellen Zahlen.

Klingt doch alles super-glaubwürdig, oder?

14.04.2016 – Klage gegen TaraTalks abgewiesen

Das lang ersehnte Urteil ist da! Am 25. Februar 2016 hat MAP angekündigt, gerichtlich gegen TaraTalks vorzugehen. Wenig später wurde von deutschen Mappern offiziell verlautbart, dass das Urteil schon vollstreckt worden wäre. Jetzt hat sich herausgestellt, dass die Klage überhaupt erst am 6. April 2016 in Illinois eingereicht wurde. Am 12. April wurde das Klagsbegehren mit dem Aktenzeichen 16-cv-4081 schließlich abgewiesen. Die Akten sind auf TaraTalks verlinkt. Hier die interessantesten Punkte:

Die Firma MAP und die Person MD sahen sich durch Diffamierungen auf dem Blog TaraTalks in ihrem Ansehen und finanziell geschädigt. MAP sei zwar ein Weltunternehmen mit Sitz auf Anguilla, in Illinois war MAP jedoch in bedeutendem Ausmaß geschäftlich tätig.

MAP’s online presence and activity within the State of Illinois dramatically decreased as a direct result of TaraTalks’ defamatory statements and growing popularity. Therefore, substantial parts of the events and omissions giving rise to the claim occurred in the Northern District of Illinois.

In der Anklage wird TaraTalks vorgeworfen, ein MAP-Event in London verhindert zu haben und für MAPs Rückzug aus dem US-amerikanischen Markt verantwortlich zu sein.

Throughout 2015 and as TaraTalks continued to attack MAP’s business practices, MAP experienced a severe decrease in activity not only in Illinois but nationwide. As a direct result of the low “page views” volume, MAP was unable to recuperate its operating costs. Subsequently, MAP withdrew from doing business in the United States entirely.

Vom Werbe-Konkurrenten Google als Betreiber des Blogging-Dienstes Blogspot wurde die Herausgabe der Identität von TaraTalks gefordert.

Am 12. April 2016 wurde schließlich bekannt gegeben, dass die Klage wegen fehlender Zuständigkeit abgewiesen wurde.

In light of this court’s ruling dismissing the case for lack of jurisdiction, Plaintiff’s motion to expedite discovery is denied.

Ein kleiner Blog, der ein Weltunternehmen im Rang von Google und Facebook aus dem Werbemarkt der USA drängt? Ist TaraTalks am Ende für den Niedergang von MAP verantwortlich? Oder sind das ganz normale Mechanismen eines Ponzi-Systems?

12.04.2016 – Das Geschäft mit der Freundschaft

Die Deutsche Gehörlosenzeitung nimmt in ihrer März-Ausgabe Nebenverdienste von Gehörlosen unter die Lupe und titelt: „Das Geschäft mit der Freundschaft. Immer mehr Gehörlose wollen mit Familie und Freunden Geld verdienen.“ Dabei wird auch das Thema My Advertising Pays kritisch behandelt. Der umfangreiche Artikel von Thomas Mitterhuber wurde uns von der Redaktion dankenswerterweise zur Verfügung gestellt und wird im Folgenden vorgestellt.

Auf den derzeit boomenden „Deaf Messen“ werden spezielle Angebote für gehörlose Besucher beworben. Darunter findet man auch vermehrt selbstständige gehörlose Berater, die im Direktvertrieb Waren für ein Unternehmen verkaufen. Leider wird auf solchen Verkaufsveranstaltungen gerne mit irreführenden Werbeversprechen gearbeitet, sodass auch überflüssige Wasserfilter oder Nahrungsergänzungsmittel mit unbelegten und unzulässigen Heilsversprechen verkauft werden. Viele Gehörlose machten vor einigen Jahren mit „Deaf Synergy“ erste Erfahrungen im Multi-Level-Marketing. Als selbstständige Berater sollten sie Nahrungsergänzungsmittel zu überhöhten Preisen vertreiben und neue Berater anwerben, wofür sie Prämien erhielten.

Die meist hochpreisigen Waren werden nicht nur auf Messen, sondern auch in sozialen Netzwerken und im Freundes- und Bekanntenkreis angeboten, woran schon Freundschaften zerbrochen sind, da gezielt ein bestehendes Vertrauensverhältnis geschäftlich ausgenutzt wird – ein „Beziehungskiller erster Güte“.

Es stellt sich die Frage, warum gerade Gehörlose immer wieder Partner von unseriösen Firmen werden. Sind sie leichte Opfer, weil sie schlechte Karrierechancen haben? Der Wunsch nach einer lohnenden Nebentätigkeit dürfte tatsächlich groß sein. Laut Schätzungen seien „30 Prozent der Gehörlosen ohne Job, weitere 40 Prozent würden ein Gehalt auf Hartz IV-Niveau beziehen.“

Verlockende Angebote findet man auch im Finanzbereich, wo aktuell mit „hohen Verdienstmöglichkeit, Heimarbeit und freier Zeiteinteilung“ neue Teilnehmer geködert werden.

„Seit einigen Monaten hat sich MyAdvertisingPays (engl.: Meine Werbung zahlt sich aus = lohnt sich) unter deutschen Gehörlosen verbreitet. Kopf dieser Bewegung ist der Germeringer Fabio del Tufo. Auf MAP-Infoveranstaltungen in ganz Deutschland, aber neuerdings auch in Österreich, übersetzt der Schwerhörige sogar für das gehörlose Publikum. Bislang konnten er und seine Partner etwa hundert gehörlose Neu-Partner gewinnen. Bei einem Event des Unternehmens am 27. Februar in Bergheim waren Facebook-Einträgen zufolge über 50 Gehörlose dabei.“

„Del Tufo betont dabei gerne, dass diese Tätigkeit besonders für behinderte Menschen geeignet sei, man müsse nur auf die Maus klicken können.“

Vieles bei MAP macht stutzig. Es wird vermutet, dass Neukunden die Haupteinnahmequelle von MAP sind, an deren Einzahlungen die bisherigen Kunden verdienen würden. An diesem Vertriebssystem wird sich auch in der neuen Version MAP 2.0 vermutlich nicht viel ändern. Verbraucherschützer warnen vor einem gut durchdachten Schneeball- oder Pyramidensystem. Neben einem fehlenden Impressum und einem Firmensitz in einer Steueroase führte auch das Verlassen des US-amerikanischen Marktes zu Beschwerden. US-amerikanische Teilnehmer hätten Geld verloren oder würden auf Auszahlungen warten.

„Laut Internetberichten mag das Unternehmen keine kritischen Fragen. In MAP-Foren und auf Facebook würden kritische Postings gelöscht. Auch von den eigenen Mitgliedern werde keine Kritik akzeptiert, einigen sollen die MAP-Accounts aus diesem Grund gesperrt worden sein. Solche Sperrungen hält Karl-Josef Diehl für „unlauter“, also unrechtmäßig. So würde man quasi für Kritik bestraft. Dieser Umgang spreche sicher nicht für Seriosität, so der Ravensburger Oberstaatsanwalt.“

Auf Veranstaltungen von MAP wird gerne mit freudig berauschter Stimmung, Emotionen und Gewinnversprechen gearbeitet, wovor Verbraucherschützer warnen: „Menschliche Schwächen und das Interesse an finanziellen Gewinnen werden durch geschulte Moderatoren geschickt ausgenutzt“.

Auch auf die Steuerfrage wird verwiesen:

„Jedes Einkommen ist in Deutschland steuerpflichtig. Das heißt, Nebeneinkünfte müssen ebenfalls dem Finanzamt gemeldet werden. Dazu gehören auch Einnahmen auf einem Internet-Account – selbst dann, wenn man das Geld nicht auf das Girokonto auszahlt und damit weitere Investitionen tätigt. Ansonsten kann man sich wegen Steuerhinterziehung strafbar machen.“

Die Deutsche Gehörlosenzeitung rät, sich bei Anzeichen eines unseriösen Unternehmens von Verbraucherzentralen beraten zu lassen, und im Zweifel lieber die Finger von bedenklichen Geschäften zu lassen.

11.04.2016 – Mappy Birthday!

Religionen und Sekten feiern gerne die Geburtstage ihrer Gurus, bestimmt auch die Glaubensgemeinschaft „My Advertising Pays“. Wie uns zu Ohren gekommen ist, dürfen wir dem Gründer von MAP in diesen Tagen zum halbrunden Geburtstag gratulieren! Nach dem grandiosen Start von MAP 2.0 kommt man aus dem Feiern ja gar nicht mehr raus!

Wir wollen das Wiegenfest dieses vielbeachteten Mannes zum Anlass nehmen, um einmal seine bisherigen Erfolge zu würdigen. My Advertising Pays ist nämlich nicht seine erste geschäftliche Betätigung. Er selbst gab an, unter anderem bei Team Vinh und Rocket Cash Cycler als Affiliate tätig gewesen zu sein.

Bei Team Vinh handelte es sich um ein Pyramidensystem, bei dem man bezahlen musste, um teilnehmen zu können, und Geld verdienen konnte, indem man neue Teilnehmer rekrutierte. Es wurde von einem bereits zuvor verurteilten Betrüger betrieben, der bereits zwei Jahre einsitzen musste – anscheinend werden Kriminelle in dieser Branche gerne rückfällig. Team Vinh taucht auch in einer aktuellen Sammelklage wegen eines anderes Ponzi-Schemes auf. In diesen Akten wird übrigens auch My Advertising Pays als Ponzi-Scheme angeführt!

Bei Rocket Cash Cycler ging es ebenfalls nur ums Rekrutieren, und nicht um ein Produkt. Für eine Einzahlung von 315 $ könne man innerhalb kurzer Zeit 5000 $ verdienen, so das Versprechen. Auch dieses Pyramidensystem ging nur solange gut, wie neue Zahler angeworben werden konnten.

MAP-Affiliates werben damit, dass unser Jubilar auch bei Zeek, ASD, Banners Broker, Ad Hit Profits und anderen Revenue-Sharing-Programmen geschäftlich aktiv war, von denen allerdings längst nicht mehr alle florieren. Zeek Rewards war ein Ponzi-Scheme, in das 1 Million Teilnehmer etwa 600 Millionen US-$ einzahlten. Die versprochenen Renditen von 1.5 % pro Tag wurden fast ausschließlich mit den Neuinvestitionen beglichen und konnten natürlich nicht dauerhaft aufrecht erhalten werden. Solche Investitionsbetrügereien nennt man auch „High Yield Investment Program“ oder kurz HYIP.

A high-yield investment program (HYIP) is a type of Ponzi scheme, an investment scam that promises unsustainably high return on investment by paying previous investors with the money invested by new investors. Most of these scams work from anonymous offshore bases which make them hard to track down.

Die U.S. Securities and Exchange Commission (SEC) warnt vor HYIPs, es handle sich um Betrug. Unser Geburtstagskind scheint sich dennoch sehr für das Thema HYIP zu interessieren, wie seine Gruppen auf Facebook zeigen. Sollte man so einem Menschen sein Geld anvertrauen?

Cheers!

09.04.2016 – Der Anwalt Kevin T.

Die folgende Meldung ist zwar schon ein alter Hut, das ist aber anscheinend noch nicht bis zum letzten Mapper durchgedrungen. In MAP-Kreisen wird gerne behauptet, ein bekannter Anwalt aus den USA hätte MAP überprüft und die Legalität bestätigt.

„Ein bekannter Anwalt Kevin T. hat dieses System in den USA geprüft und klar bescheinigt, dass dies alles legal ist und zu 100% Gesetzeskonform.“

Andere Mapper legen nach und meinen sogar, der Top-Anwalt hätte es in „allen verfügbaren Ländern“ überprüft und bezeugt, dass MAP zu 100% legal sei. Kein Anwalt würde sich hinter eine unseriöse Firma stellen und sich mit einem illegalen System in Verbindung bringen lassen, schon gar nicht ein Top-Anwalt wie Kevin T. (Diesem letzten Satz stimmen wir übrigens zu!)

Dass der Name des Star-Anwalts meist abgekürzt wird, liege daran, dass er nicht genannt werden möchte, heißt es in einem aktuellen Kommentar. Der Grund dafür:

„Viele Leute haben ihn schon genervt weil sie nachgefragt haben.“

Das stimmt tatsächlich! Aber auf eine andere Art und Weise, als man vermuten würde. In einem Facebook-Eintrag vom 9. Februar 2015 schreibt Kevin Thompson:

„Ich wurde im vergangenen Jahr mindestens 12 mal gefragt, ob ich My Advertising Pays ’noch immer‘ unterstütze.

ICH UNTERSTÜTZE MAP NICHT. ICH HABE MAP NIE (NIEMALS!) UNTERSTÜTZT!“

Er hätte vor über einem Jahr zwar mit MAP zusammengearbeitet,

„… man sollte Firmen aber nicht danach beurteilen, welche Anwälte sie unter Vertrag haben. Anwälte arbeiten mit verschiedensten Unternehmen zusammen, sowohl mit guten ALS AUCH SCHLECHTEN.“ (Hervorhebung im Original)

„Stattdessen sollte man sich zuerst fragen, ob man das Produkt wirklich haben möchte. Braucht man es? Kann man es verkaufen? Wenn man das Unternehmen hingegen einfach als Investitionsmöglichkeit sieht, sollte man sein Geld lieber behalten. Network-Marketing war nie als Anlageform geplant. Investmentprogramme in diesem Bereich enden zu 100% in einem Desaster. Macht eure Hausaufgaben und vertraut auf eure Instinkte!“

Ich denke, man kann hier gut herauslesen, was der Anwalt Kevin Thompson von My Advertising Pays hält.

08.04.2016 – GebärdenSache warnt vor MAP

Die Zeitung des Österreichischen Gehörlosenbundes ÖGLB, „GebärdenSache„, warnt nun auch in ihrer Print-Ausgabe 1/2016 vor My Advertising Pays und Betrug im Internet.

Gebardensache

Ein Auszug aus dem Artikel:

Schnell und einfach viel Geld zu verdienen – wer möchte das nicht? Im Internet gibt es immer wieder sehr viele Angebote, die verlockend klingen. Doch hier ist große Vorsicht geboten.

Die Internetseite „My Advertising Pays“ (kurz MAP) verspricht beispielsweise seinen Mitgliedern ein sicheres und stabiles Einkommen und das nur, indem täglich 10 Werbungen im Internet angeklickt werden müssen. Laut Anbieter kann man mit dem Erwerb eines sogenannten Credit Packs Gewinn erwirtschaften und es gibt immer das Versprechen auf höhere Gewinne.

MAP sei ein Schneeballsystem, also ein Geschäftsmodell, das zum Funktionieren eine ständig wachsende Anzahl an TeilnehmerInnen brauche. Gewinne würden beinahe ausschließlich dadurch entstehen, dass neue TeilnehmerInnen mitwirken und Geld investieren.

Ein Blick auf die Website von MAP verrät, dass Impressum und Telefonnummer fehlen. Ein erster Beweis, dass es sich nicht um ein seriöses Unternehmen handelt. Laut VoG handelt es sich im Grunde genommen um ein Glücksspiel, bei dem sehr wenige Menschen am Ende etwas verdienen, auf Kosten neuer Mitglieder.

Die Watchlist Internet, eine Plattform für Internet-Betrug und betrugsähnliche Online-Fallen, informiert über aktuelle Betrugsfälle und Betrugsmaschen. Sie empfiehlt, sich nicht bei MAP zu registrieren, da es zahlreiche Ungereimtheiten gibt.

Gehörlose ÖsterreicherInnen werden vor Marketingveranstaltungen von MAP mit GebärdendolmetscherInnen gewarnt. Es sei besondere Vorsicht geboten.

07.04.2016 – MAP 2.0 gestartet

Nach monatelanger Vorbereitung ist MAP 2.0 am 5. April zwar mit Verspätung, aber doch online gegangen. Anfangs war die Seite kaum zu erreichen, was den Mitgliedern später mit einem angeblichen Hackerangriff, einer sogenannten DDoS-Attacke, erklärt wurde. Eigenartig, wo man doch den Service von CloudFlare benutzt, der gerade soetwas verhindert.

Das Design haben die Verantwortlichen der Firma Recode IT Ltd. zwar hübsch ausgewählt, aber wir wollen MAP 2.0 ja nicht nur anhand der Fassade bewerten. Funktionell ist die Seite noch eine Baustelle: einige Links führen ins Nirwana, zudem berichten User von Problemen beim Login.

Die Umstellung war schon lange angekündigt worden, die Abschaltung am 1. April (gemeinsam mit VX Gateway) erfolgte dann aber doch etwas überraschend. Während anfangs nur eine neu gestaltete Plattform und eine Währungsumstellung in Aussicht gestellt wurden, gab es nun auch tiefgreifende Veränderungen in den AGB, denen die Mitglieder nun zustimmen müssen. Das dürfte wohl für Unmut unter den Mitgliedern gesorgt haben. Einige Details:

Credit Packs erwirtschaften bei einem Preis von 50 € nun nur mehr 55 €, was einer Rendite von 10% entspricht. Bisher waren es 20% Rendite (von 50 $ auf 60$). Weiters darf man nur mehr maximal 1.000 Credit Packs besitzen. Was die Einkommen der bestehenden Mitglieder ebenfalls belasten dürfte, sind die erhöhten Mitgliedschaftsgebühren und gesenkten Provisionen. Die vollen 10% auf gekaufte Creditpacks gibts nur mehr auf Einzahlungen mit frischem Geld. Wer ausgelaufene Creditpacks reinvestiert, verschafft seinem Sponsor nur mehr 5% Provision, statt vorher ebenfalls 10% in der höchsten Mitgliedschaftsstufe. Diese Regelung motiviert wohl zum aktiven Rekrutieren und Erhöhen der Einzahlungen – eine lebensverlängernde Maßnahme für MAP, wo sich alle ein passives Einkommen erträumen.

Weitere Punkte in den AGBs sorgen ebenfalls für Aufregung:

  • MAP haftet nicht für Schäden, entgangene Einnahmen oder Verluste, auch wenn man von der Möglichkeit des Eintritts wusste. Garantien werden keine übernommen.
  • MAP kann sämtliche Bestimmungen jederzeit nach eigenem Ermessen ändern.
  • Verträge können bereits mit 16-Jährigen geschlossen werden.
  • Jegliches Kontoguthaben verfällt nach 90 Tagen Inaktivität.
  • Bei fehlenden Zahlungen müssen die Mitglieder von sich aus tätig werden.
  • Auszahlungen sind erst nach 30 Tagen möglich.

Der rechtliche Status von MAP bleibt übrigens weiterhin ungeklärt, ein Impressum ist auch auf der neuen Seite, die sich nun explizit auf EU-Recht beruft, nicht angebracht. Für die Abführung von Steuern sind nach wie vor alleine die Mitglieder verantwortlich.

Wenn wir schon bei den Unternehmensformen sind: Zum rechtlichen Status der Firma VX Gateway, die einen Briefkasten in Panama besitzt, hat letztes Jahr der Blog TaraTalks recherchiert. Angesichts der aktuellen Berichterstattung möchte ich noch einmal die Worte eines MAP-Vertreters in Erinnerung rufen. Er reagierte einst auf die Kritik, VX Gateway würde in Panama sitzen und würde nur eine Briefkastenfirma sein:

“Würde sich der angebliche Profi etwas auskennen und richtig recherchieren können, würde er feststellen, dass Panama ein sehr hohes Rating besitzt. Panama steht auf der weißen Liste der OECD. (…) VX Gateway arbeitet mit den größten Banken der EU zusammen und erfüllt alle Voraussetzungen für den internationalen Bankenverkehr hervorragend. Da es technisch vom Vorteil war, hat man in Panama in einem Speditionszentrum Flächen angemietet, um von dort aus Mails zu versenden und weltweit zu kommunizieren.”

06.04.2016 – Post vom Staatsanwalt

Es gibt eine neue Stellungnahme von MAP-Vertretern. Dabei geht es nicht um MAP 2.0, sondern wieder einmal um die “Hater”.

Im ersten Teil der Botschaft geht es hauptsächlich um die Nebentätigkeiten eines Bloggers, der in der MAP-Aufklärung engagiert war. Das kann man kritisieren, ändert aber nichts an den vorgebrachten Argumenten, die das Geschäftsmodell und die Mitgliedergewinnung von MAP in Frage stellen.

Weiters wurde ein Schreiben der Staatsanwaltschaft Ravensburg vom 29.3. veröffentlicht, in dem Anfragen eines Rechtsanwalts vom 4.3. und 14.3. bezüglich des Ermittlungsverfahrens gegen seinen Mandanten beantwortet werden. Darin wird klargestellt, dass kein solches Verfahren bei der Staatsanwaltschaft Ravensburg anhängig ist.

Diese Information hat nur wenig Neuigkeitswert und hätte man einfacher und schneller durch eine kurze Recherche erhalten. Wir haben hier nämlich bereits Anfang März auf einen Artikel der Allgäuer Zeitung vom 1.3. verwiesen, in dem darüber berichtet wird, dass die Ermittlungen eingestellt wurden.

„Inzwischen sind die Ermittlungen eingestellt. Es gibt keine strafbaren Handlungen, heißt es aus der Pressestelle der Staatsanwaltschaft. Ein Betroffener hatte Anzeige bei der Polizei in Laupheim (Polizeipräsidium Ulm) gegen Unbekannt erstattet. Zunächst wegen Betrugs und später wegen „strafbarer progressiver Kundenwerbung“. Doch in beiden Fällen: Ermittlungen eingestellt.“

Die Redakteurin hatte bei den Pressestellen der Staatsanwaltschaft Ravensburg und des Polizeipräsidiums Ulm nachgefragt. Folgende Behauptung aus der Stellungnahme ist somit als unwahr zu beurteilen:

“Das übernehmen dann einfach ungeprüft die Zeitungen und haben auch wieder was zu berichten. Wie gesagt, ohne weitere Überprüfung oder Nachfrage bei der Staatsanwaltschaft. Wäre ja das einfachste gewesen.”

Was trotz Schwärzung aus dem Schreiben hervorgeht: Die Staatsanwaltschaft sagt ganz klar, dass man von einem sogenannten Schneeballsystem sprechen könne und dass die Warnungen des Verbraucherschutzes gerechtfertigt seien.

„Ihre Einschätzung, die auch in zahlreichen Internetbeiträgen geteilt wird, dass es sich bei myadvertisingpays.com um eine zumindest unlautere Geschäftspraxis handelt, vor der die Verbraucherschutzverbände (nicht nur in der Bundesrepublik Deutschland, sondern weltweit) zu recht warnen, teile ich.“

Wie schön: Man findet auch versöhnliche Worte der Toleranz in der Stellungnahme: “Es gibt eben einige Leute, die finden MyAdvertisingPays nicht so toll. Das ist auch völlig in Ordnung und jeder akzeptiert das mit Sicherheit.”

24.03.2016 – Positive Fehlerkultur

Wer MAP über einen längeren Zeitraum verfolgt hat, dem sind vielleicht immer wieder kleine Korrekturen aufgefallen. Das ist nicht unbedingt als ein Zeichen fehlender Konsequenz zu sehen. Unser Tun und Handeln ist stets von der Anpassung an neue Gegebenheiten und neue Erkenntnisse bestimmt. Ständige Verbesserungen und eine positive Fehlerkultur sind etwas, das man auch von einem globalen Multi-Millionen-Unternehmen erwarten darf.

So wie wir uns freuen, wenn wir Hinweise zu Fehleinschätzungen erhalten, um diese zu überprüfen und gegebenenfalls auszubessern, so freut es uns auch, wenn unsere Bedenken diskutiert und mögliche Irrtümer aufgeklärt werden, ganz im Sinne von „Menschlichkeit, Loyalität und Integrität“.

Unsere Bedenken betrafen beispielsweise die Umverteilung der Einzahlungen. So wie einige Konsumentenschutzorganisationen machten wir uns Sorgen, dass die Herkunft der Gelder aus der Umverteilung verschleiert werden würde. Auch in den Blog-Kommentaren saßen selbst einige MAP-Mitglieder, die eine solche direkte Umverteilung vehement verneinten, wohl einem Irrtum auf. Mittlerweile haben und wurden wir auf offizielle Quellen verwiesen, die den Geldfluss von den neu gekauften CPs als Verteilung auf die aktiven CPs offen darstellen. Ein MAP-User im Forum meinte gar, dass diese direkte Umverteilung ohnehin jedem klar sei, der bei MAP aktiv ist. Schön, dass diese Unklarheiten beseitigt werden konnten und die Mitglieder nun diesbezüglich anscheinend besser geschult werden.

Eine Antwort wirft oft mehr zusätzliche Fragen auf, als sie beantworten kann. Aus der Umverteilung ergibt sich nämlich das Problem der Progressivität. Wenn ein CP mehr als den Kaufpreis erwirtschaften soll, müssen immer mehr Credit Packs (bzw. Werbungen) gekauft werden, um die vorigen auszahlen zu können. Mit der Zeit rücken alle Mitglieder auf die Diamond-Stufe auf, wo sie zwar keine weiteren Credit Packs mehr kaufen können, aber noch immer an den bestehenden verdienen. Deren Verdienst muss durch eine ständig wachsende Zahl an Ein- und Aufsteigern, die Creditpacks kaufen, oder durch ständig wachsende externe Einnahmen beglichen werden. Die externen Einnahmen pro Mitglied sind durch die 10 Klicks pro Tag limitiert, sodass die CPs der Diamonds das Unternehmen unverhältnismäßig mehr belasten, als sie ihm aufgrund der konstanten Klickzahl einbringen. Dieses beschriebene Problem des unendlichen Wachstums ist allerdings nur ein theoretisches, wie wir feststellen mussten.

Wir haben nämlich gelernt, dass MAP gar nicht auf Langlebigkeit ausgelegt ist. MAP hat unsere Zweifel ausgeräumt und offengelegt, dass Auszahlungen ja gar nicht garantiert sind und die Teilnehmer somit nicht über die Unmöglichkeit getäuscht werden, dass alle ihre Einzahlungen zurückbekommen würden. Wer Credit Packs kauft, tätigt keine Investition, sondern kauft Bannerwerbung und garantierte Besucher. Mit etwas Glück bekommt er seinen Kaufpreis inklusive einer Prämie wieder zurück, falls nach ihm genügend Credit Packs bzw. Werbungen verkauft werden können. Wenn nicht, dann war er halt zu spät dran und hat eben ganz normal Werbungen gekauft. Wir bedanken uns für die Richtigstellung der falschen Angaben mancher Partner, die fälschlicherweise von einer Investition oder gar einem sicheren Einkommen gesprochen haben.

Auch wenn Käufer von Credit Packs schlicht Kunden sind, die Werbungen kaufen, können sich diese dennoch etwas dazuverdienen. Und zwar durch Empfehlungen an weitere Kunden, die ebenfalls Werbungen kaufen können. Doch auch hier wurden Illusionen auf großen Reichtum durch MAP selbst zerstört: Über 99% der Teilnehmer werden nicht von MAP leben können. Während viele Mitglieder sehr wenig verdienen werden, werden einige wenige gut an den angeworbenen Kunden verdienen. Offenbar wurde auch hier teilweise mit falschen Vorstellungen und realitätsfernen Beispielrechnungen geworben. Danke, dass auch das nocheinmal klargestellt wurde und übereifrige Anwerber auf derartige Regelverstöße hingewiesen werden.

Es bleibt zu hoffen, dass diese Richtigstellungen rechtzeitig erfolgt sind und sich niemand aufgrund eines Irrtums oder einer falschen Vorstellung von seinem Anwerber dazu überreden hat lassen, Werbungen bei MAP zu kaufen.

12.03.2016 – Geld verdienen ohne Risiko

… funktioniert! Man muss es nur richtig machen. Wer sein eigenes Geld investiert, riskiert alles zu verlieren, wenn das System zusammenbricht. Kluge Mapper werden daher selbst nicht große Summen riskieren, sondern von den Käufen der anderen profitieren. Um bei MAP zu verdienen, braucht man nämlich selbst gar keine Credit Packs erwerben und muss auch nicht Werbungen anklicken. Verkaufstalent und Überzeugungskraft reichen laut offiziellen FAQs vollkommen:

Do I have to buy a Credit Pack to earn?
Absolutely not! You can choose to just participate in our referral program and enjoy referral commissions by helping other people earn with us.

Do I have to click Ads to earn referral commissions?
No. You will still continue to earn referral commissions uninterrupted regardless if you click Ads or not.

Auch wenn My Advertising Pays damit wirbt, dass Anwerben nicht erforderlich ist, wird es dennoch fürstlich belohnt. Man erhält 10% Provision für jedes erworbene Credit Pack der Teilnehmer, die man ins System gebracht hat. Nicht nur einmal, sondern immer wieder, wenn sich diese nach dem Auslaufen von Credit Packs mit ihrem Verdienst erneut welche kaufen. Wenn den Mitgliedern nahegelegt wird, möglichst viele Credit Packs zu kaufen, dann zahlt sich das vor allem für den Sponsor aus.

Ein eifriger Affiliate muss 12.000 Credit Packs vermitteln, um dank 10% Provision selbst Diamond zu werden, wobei das eher ein Maximum darstellt. Durch Reinvestitionen und Zinseszinseffekte reduziert sich diese Zahl nämlich deutlich. Eine einfache Überschlagsrechnung zeigt: 20 Leute, die je 120 Credit Packs 5 mal umschlagen, reichen vollkommen. Rechnet man in einer Excel-Tabelle die Zinseszinseffekte durch 20% Zinsen pro Periode noch mit ein, ergibt das 20 Leute mit nur mehr je 60 Credit Packs, die nach dem Ersterwerb und 4 Reinvestitionen ihrem Sponsor zum Diamond verhelfen. So kann man innerhalb eines Jahres ganz ohne eigenes Risiko 1200 Credit Packs erreichen. Besser gesagt: Konnte man, denn durch den derzeit niedrigen Profit-Share sind die aktiven Credit Packs ja auf unbestimmte Zeit eingefroren.

Verdient wird übrigens nicht nur an vermittelten Credit Packs selbst, es hat sich bald auch ein eigenes Business um MAP herum gebildet. Viele nutzen ihre freien Werbeeinblendungen dazu, um etwa MAP-Erfolgsbücher oder MAP-Landingpages zu bewerben und hier Provisionen zu kassieren. Menschen, die glauben mit 10 Klicks am Tag reich zu werden, können sich wohl auch für ähnliche Systeme begeistern. So werden in den Bannern andere Systeme beworben, die ebenso ein lebenslanges passives Einkommen versprechen. Natürlich immer unter der Voraussetzung, dass man ordentlich in Vorkasse geht. Irgendjemand muss ja schließlich für den Reichtum des oberen Prozents aufkommen.

11.03.2016 – Einschätzung von Dr. Claudia Groß

Dr. Claudia Groß vom Institute for Management Research an der Radboud Universiteit Nijmgen in den Niederlanden beschäftigt sich in ihrer Forschung seit langem mit
Multi-Level-Marketing, Network-Marketing und Direktvertrieb. Auf ihrer Informationsseite www.fakten-direktvertrieb.de/myadvertisingpays hat sie nun eine aktuelle wissenschaftliche Einschätzung zu My Advertising Pays veröffentlicht. Ihre Ergebnisse decken sich mit unseren bisherigen Erkenntnissen:

  • Es ist befremdend, dass auf der Website keinerlei Geschäftspartner angegeben werden. Dies lässt vermuten, dass es vor allem darum geht, Leute anzuwerben, die in der Hoffnung auf ein Einkommen, Mitgliedsbeiträge an das Unternehmen zahlen. Neben den jährlichen Gebühren gibt es bei MAP Mitgliedsbeiträge, die „credit packs“ heißen. Zwar sind sie freiwillig, aber je mehr credit packs jemand erwirbt, desto mehr kann er verdienen. Mitglieder kaufen diese credit packs also nur, um Geld zu verdienen. Außerdem können Mitglieder dadurch verdienen, dass sie andere anwerben, die wiederum andere anwerben. So wird ein Netzwerk von Mitgliedern gebildet, die in der Hoffnung auf Einkommen, credit packs kaufen. Das ist nicht nur unseriös, sondern eventuell sogar illegal.
  • Zweitens bietet MAP seinen Mitgliedern die Möglichkeit, selbst für eine Website, Produkte oder Dienstleistungen zu werben. Das klingt zunächst positiv. Es bedeutet aber auch, dass die Werbung auf MAP gar nicht von externen Auftraggebern kommt. Vielmehr klicken Mitglieder die Werbung und Websites anderer Mitglieder an. Dies legt die Vermutung nahe, dass der Umsatz von MAP vor allem, oder womöglich ausschließlich durch Mitgliedsbeiträgen erzielt wird. Das ist wiederum nicht nur unseriös, sondern eventuell illegal.
  • Kann man mit MAP Geld verdienen? Die richtige Frage lautet: Wer verdient mit MAP Geld? Zunächst der Gründer (…). Dieser verdient Geld durch die Mitgliedsbeiträge/Verkauf von credit packs. Außerdem verdienen diejenigen, die viele Mitglieder ins System geholt haben und sich ihre Investitionen tatsächlich auszahlen lassen. Wer sein Geld dagegen stets weiter investiert, also neue credit packs kauft, verdient nur auf dem Papier. Das Unternehmen gibt selbst an, dass weniger als 1% der Teilnehmer genug verdienen wird, um seinen Lebensunterhalt aus der Tätigkeit bestreiten zu können
  • Wichtig ist in diesem Zusammenhang auch, das Kleingedruckte des Unternehmens zu lesen. MAP wirbt einerseits damit, dass man viel verdienen könne. Andererseits übernimmt das Unternehmen keinerlei Garantie für irgendeine Form von Verdienst und überträgt das volle Risiko auf seine Mitglieder. (…) Dies bedeutet auch, dass falls das Unternehmen seine Tätigkeit niederlegt, die Investitionen in zukünftige Einkünfte vergeblich waren.
  • Da MAPs Geschäftsmodell nicht auf einem tragfähigen Service an andere Unternehmen fußt, stellt sich die Frage, wie lange es noch besteht. (…) Die Geschäftspraktiken von MAP, vor allem aber die Art und Weise wie Umsätze erzielt werden, ist eindeutig problematisch. Angesichts der Warnungen von Verbraucherschützern wird MAP in den kommenden Jahre[n] sicher noch mehr Kritik erhalten und wohl auch noch die Staatsanwaltschaft beschäftigen. Denn wenn MAP so eine fantastische Verdienstmöglichkeit bietet, ist es verwunderlich, dass die Mitgliederzahlen in den USA rückläufig sind. Dies wirft die Frage auf, ob der US-Markt vom Unternehmen geschlossen wurde, um eine strafrechtliche Verfolgung zu vermeiden.

11.03.2016 – Income Disclosure

Ihr erinnert euch bestimmt noch an die Aussage: „Mit diesem System ist es unmöglich, kein Geld zu verdienen!“ Aber kennt ihr auch die offizielle Offenlegung von My Advertising Pays, in der über den Vergütungsplan aufgeklärt wird?

  • Bei My Advertising Pays wird man dafür entlohnt, Werbungen zu verkaufen und andere Teilnehmer anzuwerben, die dasselbe machen.
  • Der Verdienst hängt vom eigenen Verkaufstalent ab und beträgt durchschnittlich zwischen 500$ und 2000$ pro Jahr.
  • Weniger als 1% der Teilnehmer wird von My Advertising Pays alleine leben können. Während einige nur einen geringen Verdienst haben, werden andere viel mehr verdienen.
  • Falls Ihnen Verdienstmöglichkeiten präsentiert wurden, stellen diese keine Garantie für Ihr tatsächliches Einkommen dar. Zum Erfolg führen bei My Advertising Pays nur harte Arbeit, Hingabe und Führungsqualität.

Als ihr eingestiegen seid, hat man euch doch sicherlich gesagt, dass wahrscheinlich über 99% der Teilnehmer nicht von My Advertising Pays leben können – oder? Für MAP seid ihr keine Investoren, ihr seid Kunden und habt Werbungen gekauft.

10.03.2016 -„Buy more!“ versus „Bye-bye“

User berichten derzeit von fehlenden oder nur geringen Gewinnausschüttungen. Wundern sollte das niemanden, denn der Profit-Share wird ja durch die Einnahmen aus neu gekauften Creditpacks gespeist, wie sogar von ranghohen MAP-Affiliates selbst erklärt wird:

Ein Creditpack kostet 49,99 USD, davon gehen 5 % an das Unternehmen selber und bis zu 5 USD an den Sponsor – seine Belohnung als Empfehlungsgeber. 42,50 USD können jetzt als Umsatz für den Profitshare, also die Gewinnbeteiligung verbucht werden.

Dieser Umverteilungsmechanismus geht bei gleichzeitigem Gewinnversprechen nur gut, solange es ein Wachstum gibt. Bereits ein zu geringes Wachstum kann zu Schwierigkeiten führen, wenn die Teilnehmer eine hohe Rendite erwarten. Das derzeitige Problem bei MAP ist aber nicht, dass es nicht schnell genug wächst, sondern noch dramatischer, sofern man dem Alexa-Ranking Glauben schenkt: Die Zugriffszahlen gehen seit Monaten zurück – und damit vermutlich auch die Geldmenge im System. Werden keine neuen Creditpacks gekauft, ist auch nichts da, was man als Gewinnausschüttung (um-)verteilen könnte. Wird aus dem beschriebenen Umverteilungssystem zu viel Geld abgezogen, haben vor allem jene Teilnehmer ein Problem, die noch aktive Creditpacks halten. Ihr investiertes Geld wurde ja bereits auf andere aufgeteilt.

Steckt My Advertising Pays derzeit in einer Krise? Dann wäre es verständlich, wenn in dieser Situation laut „Buy more!“ geschrien wird, schließlich werden die Letzten die Zeche bezahlen. Jeder hofft, dass er das sinkende Schiff noch rechtzeitig verlassen kann. Währenddessen übt man sich im Paralleluniversum von My Advertising Pays in grenzenlosem Optimismus: Man träumt von MAP 2.0, feiert neue Diamonds und gratuliert sich gegenseitig zum „Erfolg“, Geld eingezahlt zu haben. Positives Denken wird zur Maxime erhoben.

08.03.2016 – Stasi 2.0

Während die MAP-Führungsriege vom MAP 2.0 schwärmt, mit dem alles besser wird, sprechen die Zahlen eine andere Sprache. Laut Alexa sinken die Zugriffe seit Oktober beständig. MAPper bestehen darauf, dass sich das doch damit erklären lässt, dass MAP sich aus den USA zurückgezogen hat. Wenn aber die Zugriffszahlen um 2/3 zurückgehen, dann war der US-amerikanischen Markt vielleicht doch nicht so unwichtig und der Rückzug wohl nicht ganz freiwillig – oder der Negativtrend hält auch in anderen Ländern an.

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Dass Auszahlungen derzeit angeblich aus technischen Gründen wegen einer Umstellung auf Euro ausgesetzt sind, stärkt das Vertrauen auch nicht unbedingt. (Einzahlungen sind davon komischerweise nicht betroffen und problemlos möglich.) Man stelle sich nur vor, welches Chaos ausbrechen würde, wenn ein ganzer Kontinent auf die Idee käme, seine Währungen plötzlich auf Euro umzustellen!

Wie reagieren die Führungskräfte auf die unangenehme Situation? Sie schotten ihre Schäfchen von bösen, negativen Meinungen ab. Etwa in einem MAP-Forum, in dem nun „im neuen, besseren Forum Version 2.0“ eine Neuregistrierung mit den Mitgliederdaten notwendig ist. Begründung:

Dies ist notwendig, da wir eine Verifizierung für die Forenregistrierung einführen, um wirklich nur Mapper im Forum vorzufinden. Wir wollen keine Nicht-Mapper oder gar „Maulwürfe“, wie wir es im jetzigen Forum vermehrt haben, im neuen Forum vorfinden!

Im neuen Forum 2.0 gibt es auch eine Hater-Box. Hier kann man Links melden, wenn man eine „Website mit negativen Inhalt über Myadvertisingpays“ gefunden hat. Vielleicht will man diese „Seiten mit Halbwahrheiten und fehlerhaften Darstellungen“ ja intern nutzen, um die eigene Meinung kritisch zu reflektieren. So freut es uns, dass im neuen Forum bereits über Themen wie Steuern und Finanzamt gesprochen wird. Aber bitte stellt nicht zu kritische Fragen – nicht, dass euer Account gesperrt wird. Oder wie ein User das neue Forum beschreibt: „eine gelungene Komposition aus Sekte mit Stasizubehör“.

07.03.2016 – Kein Urteil gegen TaraTalks

In einer Live-Präsentation vom 02.03.2016 wurde „ganz, ganz offiziell“ verlautbart, dass in Illinois erfolgreich eine Klage gegen TaraTalks vollstreckt wurde:

Letzte Woche wurde gegen TaraTalks, eine der, ja, größten Negativ-Bloggerinnen im Internet vorgegangen und gewonnen, sogar, in Illinois. Illinois ist ein sehr strenger Staat, der natürlich auch prüft, ob das alles legal ist, was My Advertising Pays macht. (…) Und hier hat My Advertising Pays definitiv viel gewonnen in illinois. Es gibt ein Gerichtsurteil dazu, was sich jeder gerne anschauen kann. Und definitiv musste sie alles runternehmen und nach meinem Wissensstand wurde bereits sogar schon alles entfernt von der Seite, ja, und da gibt’s wie gesagt dieses Gerichtsurteil, was jetzt ganz klar gesagt hat, dass My Advertising Pays, sowas kann man nur machen, wenn das System absolut klar und clean ist. Wenn ich also sagen kann, My Advertising Pays geht gegen solche Leute vor, kann man das nur machen, wenn man wirklich was Legales betreibt, dass absolut unmöglich ist hier, dass hier was Illegales gemacht wird. Spätestens an dem Punkt in Amerika, wo eigentlich My Advertising Pays nicht mehr als Affiliate aktiv ist, spätestens da wäre das jetzt aufgefallen und dann hätts großen Knall gegeben.

Unser Fakten-Check sagt etwas anderes: Tara weiß laut aktuellem Kenntnisstand noch nichts von einer Klage. Ganz im Gegenteil, Tara bedankt sich für die vielen zusätzlichen Leser, die diese „Fake-Attacke“ dem TaraTalks-Blog beschert hat. Dass ein Urteil vollstreckt wurde, stimmt demnach also nicht! Tara hat die Seiten überarbeitet, und fragt sich, wie sich ein seriöses Multi-Millionen-Unternehmen vor einem so kleinen Blog nur so sehr fürchten kann. Vermutlich handelt es sich um ein Ablenkungsmanöver, denn die seit Monaten sinkenden Zugriffszahlen auf die MAP -Website deuten darauf hin, dass der Zufluss von frischem Geld versiegt und der Anfang vom Ende eingeläutet ist.

Angesichts der Tatsache, dass MAP den US-amerikanischen Markt schlagartig verlassen hat, wettet man auch bei behindMLM dagegen, dass MAP Tara tatsächlich verklagt. Es würde nur wenig Sinn ergeben, wenn ein globales Ponzi-System einen Blogger verklagen würde. Ein Gegenbeweis ist einfach anzutreten: Wo ist das Gerichtsurteil, das sich angeblich jeder anschauen kann?

06.03.2016 – Schneeballsysteme und Steuern

Der Beitrag zum Thema „Steuern auf Scheingewinne“ ist auf Resonanz gestoßen. Er handelt davon, dass Anleger bei Schneeballsystemen nicht das tatsächlich ausbezahlte Geld versteuern müssen, sondern die „Zuflüsse“. Das Worst-Case-Szenario einer Steuernachforderung trotz Totalausfall kommt zum Tragen, wenn sich die von vielen Medien und Konsumentenschutzorganisationen getätigten Bedenken bewahrheiten, dass es sich bei My Advertising Pays um ein sogenanntes Schneeballsystem handle. (Wir hoffen natürlich für alle Beteiligten, dass dem nicht so ist!)

Warum sprechen wir hier immer von einem „sogenannten“ Schneeballsystem? Der Begriff des Schneeballsystems ist (ebenso wie der des Pyramidensystems) nicht präzise definiert und wird oft auf weit reichende Sachverhalte angewendet. Das Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb erwähnt zwar den Ausdruck, jedoch wurden diese Normen vom Gesetzgeber nur für bestimmte Arten von Schneeballsystemen vorgesehen, nämlich für jene mit einer strafbaren progressiven Kundenwerbung (§ 16 UWG in Deutschland und § 27 UWG in Österreich).

Gerade in der Tagespresse werden oftmals Konstellationen als Schneeballsystem deklariert, die diesen Namen nach dem im UWG zugrunde gelegten Verständnis gar nicht verdient hätten. (…) Terminologisch stellt das Ponzi-Scheme dabei den präziseren Begriff im Vergleich zum Ausdruck „Schneeballsystem“ dar. Der letztgenannte sehr weit reichende Begriff wird gerade in Abgrenzung zu den von § 16 II UWG erfassten Systemen oft missverständlich gebraucht. (…) Seltsamerweise wird der Begriff [Ponzi-Scheme] in der deutschen Fachliteratur bislang kaum genannt. Dies verwundert angesichts der Häufigkeit und Tragweite derartiger Systeme.

Nach meinem persönlichen Empfinden würden die gegen My Advertising Pays vorgebrachten Vorwürfe auch eher unter den Begriff des Ponzi-Schemes fallen und nicht unter die nach dem UWG strafbare progressive Kundenwerbung.

Der Beitrag „Steuern auf Scheingewinne“ basiert nicht nur auf dem Urteil des deutschen Bundesfinanzhofes, sondern auch auf einem Erfahrungsbericht eines ehemaligen MAP-Teilnehmers, der Kontakt zum Finanzamt aufgenommen hat. Das Finanzamt hat ihm bestätigt, dass für My Advertising Pays eine Gewerbeanmeldung erforderlich sei, und dass nicht nur jenes Geld zu versteuern sei, das auf dem Bankkonto ankommt, sondern jegliche Zuflüsse (Profitshare und Provisionen). Bei gewerblicher Nutzung könne man die Ausgaben für Credit Packs als Betriebsausgaben abziehen, wohingegen Privatpersonen den komplett aufgelaufenen Profitshare versteuern müssten. Allerdings weist das Finanzamt darauf hin, dass diese Beurteilung nicht verbindlich ist: „Die Ausführung zur steuerlichen Behandlung Ihrer Einkünfte erfolgen unverbindlich und sind nicht bindend“, was natürlich auch für meine persönliche Auffassung der Dinge hier gilt. Eine Prüfung und Klärung der Steuerfrage sowohl in Deutschland als auch in Österreich ist sicherlich begrüßenswert!

06.03.2016 – My Advertising Pays und VX Gateway

Neuerdings findet man Adressen von „Representative Offices“ auf der offiziellen Website von MAP (ganz unten).

Representative office in Mauritius:
AD REM MERCHANT SERVICES LTD
Suite 501, St James Court, St Denis Street, Port Louis, Mauritius
Contact email: contactus@myadvertisingpays.com

Representative office in Georgia:
COPERNICUS MERCHANT SSERVICES LTD
9 Dzma Kherkheulidze Str., # 14, Apt. 3, City Rustavi, Georgia
Contact email: contactus@myadvertisingpays.com

Representative office in Azerbaijan:
CBC POLSKA
3 Inshaatchilar avenue, Baku city, Yasamal district, AZ1073, Azerbaijan
Contact email: contactus@myadvertisingpays.com

Auch der Zahlungsdienstleister VX Gateway verfügt über solche Büros.

Representative office in Mauritius:
AD REM MERCHANT SERVICES LTD
Suite 501, St James Court, St Denis Street, Port Louis, Mauritius
Contact email; contactus@vxgateway.com
Phone Support: +44 113 314 3366

Representative office in Georgia:
Copernicus Merchant Services Ltd
9 Dzma Kherkheulidze Str., # 14, Apt. 3, City Rustavi, Georgia,
Contact email; contactus@vxgateway.com
Phone Support: +44 113 314 3366

Representative office in Azerbaijan:
CBC POLSKA
3 Inshaatchilar avenue, Baku city, Yasamal district, AZ1073, Azerbaijan
Contact email; contactus@vxgateway.com
Phone Support: +44 113 314 3366

Nachdem es immer wieder diverse Problemchen mit etablierten Zahlungsanbietern gab, können Transaktionen bei MAP nur mehr über VX Gateway durchgeführt werden. Ich frage mich, ob diese beiden Firmen wohl etwas miteinander zu tun haben? Für die Betreiber von My Advertising Pays wäre es sicherlich praktisch, alles in einer Hand zu haben und kontrollieren zu können – und keine lästigen Fragen zu den Geldflüssen gestellt zu bekommen.

05.03.2016 – Eine neuartige und geniale Geschäftsidee?

MAP wird gerne als eine Innovation im Onlinemarketing gefeiert. Doch das Prinzip dahinter ist eigentlich schon ein alter Hut und hat seit dem Bestehen des Internets unzählige Nachahmer gefunden. Anfangs konnte man sich über Besuchertausch-Systeme fremde Websites ansehen und erhielt im Gegenzug die Möglichkeit, die eigene Website den anderen Usern vorzustellen. Später gab es auch Systeme, die die Nutzer für das Ansehen von ständig wechselnder Werbung im Browser und das Ansurfen der beworbenen Websites bezahlten. Für diese Form der Internetwerbung hat sich der Begriff Autosurf eingebürgert.

Das Interesse der Nutzer an derartigen Systemen war von Anfang an groß. Sie waren jedoch mehr am Geld interessiert als an den beworbenen Produkten, sodass die Prämien schnell sanken. Schließlich gingen die Anbieter dazu über, Autosurfs als Investment zu betreiben. Man konnte Geld in Form eines Mitgliedsbeitrags einzahlen und erhielt dafür Beteiligungen, die angeblich von den Werbeerlösen stammten. Auch für das Anwerben neuer Mitglieder konnte man sich Provisionen verdienen. Jedoch verwendeten die Betreiber in vielen Fällen die Einlagen der neuen Nutzer, um die Gewinne der bestehenden auszuzahlen – ein klassisches Ponzi- oder Schneeballsystem.

Man sollte bei Autosurfs also stutzig werden, wenn

  • man vorher Geld investieren muss, um mitmachen zu können
  • eine überdurchschnittlich hohe Rendite versprochen wird
  • unklar ist, ob die Auszahlungen von Werbetreibenden oder den Investitionen anderer Mitglieder stammen
  • der Verdienst anstatt von der Anzahl der Klicks eigenartigerweise von der Höhe der Investition abhängt
  • man mit Provisionen dazu motiviert wird, neue Mitglieder anzuwerben
  • bestehende Mitglieder und vor allem Leader überschwänglich vom System schwärmen, denn gerade sie sind es, die von den Investitionen der neuen Mitglieder am meisten profitieren.

Im Jahr 2006 zerschlug die U.S. Securities and Exchange Commission ein riesiges Autosurf-Ponzi. Über die Website 12dailypro.com wurden 50 Millionen US-$ von weltweit 300.000 Investoren eingesammelt. Den Mitgliedern wurde für simples Anschauen von täglich 12 Werbungen eine hohe Rendite versprochen. Dazu mussten sie einzelne Werbepakete mit einer Laufzeit von 12 Tagen kaufen. Bezahlt wurde dabei nicht nach Klicks, sondern nach der Anzahl der erworbenen Pakete. Unabhängig von der Investitionssumme musste man immer nur konstant 12 Klicks pro Tag machen. Die SEC deckte den Betrug auf: In Wahrheit handelte es sich um ein illegales Ponzi-System, bei dem die Gewinne der bestehenden Mitglieder mit den „Investitionen“ der hinzugestoßenen Mitglieder beglichen wurden. Die Werbeerlöse externer Einschaltungen waren dabei vernachlässigbar, mindestens 95% der Einnahmen stammten von den Mitgliedern selbst.

04.03.2016 – Steuern auf Scheingewinne

Scheinrenditen aus Schneeballsystemen sind steuerpflichtig, dies hat der Bundesfinanzhof im Jahr 2010 entschieden und im Jahr 2014 noch einmal bekräftigt (Urteile des Bundesfinanzhofs VIII R 4/07 vom 16.3.2010 und VIII R 25/12 vom 11.2.2014).

Der Bundesfinanzhof bleibt hart: Anleger, die Ersparnisse in einem betrügerischen Schneeballsystem verloren haben, müssen Erträge und Gewinnausschüttungen versteuern – auch, wenn sie das Geld gar nicht bekommen haben.

Dass Anleger einem betrügerischen System aufgesessen sind, interessiert das Finanzamt also nicht. Zum Verlust der Investition gesellt sich eine Steuernachforderung auf die Zuflüsse aus reinvestierten Beträgen. Scheingewinne aus Schneeballsystemen gelten als Kapitalerträge, wofür 25 Prozent an Abgeltungsteuer fällig sind.

Schon die Gutschrift – also nicht erst die Auszahlung – von Gewinnen in Schneeballsystemen sind Einnahmen aus Kapitalvermögen. Bedingung ist nur, dass der Betreiber anbietet, die Zinsen auszuzahlen. Wenn der Anleger diesem Angebot nicht nachkommt und stattdessen die Zinsen lieber weiter einsetzt, ändert das nichts daran, dass er die Zinsen hätte bekommen können. Der Anleger kann sich nur darauf berufen, dass er gar keine Einnahmen aus Kapitalanlagen hatte, wenn der Betreiber die Auszahlung verweigert oder verschleppt.

Wenn die Firma My Advertising Pays also damit wirbt, dass man sich sein Geld jederzeit auszahlen lassen kann, und Mapper stolz verkünden, dass die Auszahlung funktioniert, dann heißt das für das Finanzamt: MAP ist „leistungsbereit und leistungsfähig“ und würde die Gutschriften im Einzelfall auszahlen, selbst wenn den Mitgliedern die Wiederanlage nahegelegt wird. Ob das System zusammenbrechen würde, wenn alle Anleger ihren Gewinn gleichzeitig anfordern, ist nicht von Belang. Das Finanzamt kann Steuern auf diese virtuellen Guthaben erheben, selbst wenn die ausgewiesenen Geldsummen gar nicht existieren.

Den Mitgliedern von My Advertising Pays droht im schlimmsten Fall also nicht nur der Verlust ihrer Ersparnisse, sie müssen ihre Gewinnausschüttungen dieser Rechtsauffassung zufolge auch noch versteuern, selbst wenn das System am Ende zusammenbricht und sie nie eine Auszahlung getätigt haben. Ob sich My Advertising Pays schlussendlich als ein Schneeballsystem entpuppt, ist übrigens irrelevant: Auch jetzt schon muss jedes ausgelaufene Credit Pack versteuert werden! Aufrichtige Mapper wissen das natürlich, und sind sich bewusst, dass vorsätzlich nicht abgeführte Steuern ein Steuerstrafverfahren wegen Steuerhinterziehung nach sich ziehen können.

03.03.2016 – Ermittlungen eingestellt

Mittlerweile ist die Vollversion des Artikels von Stefanie Heckel in der Allgäuer Zeitung freigeschaltet worden. Darin wird über die Ergebnisse der Staatsanwaltschaft berichtet. Diese gab die Einschätzung ab, dass es sich zumindest um eine unlautere Geschäftspraxis handelt.

Allerdings: Inzwischen sind die Ermittlungen eingestellt. Es gibt keine strafbaren Handlungen, heißt es aus der Pressestelle der Staatsanwaltschaft. Ein Betroffener hatte Anzeige bei der Polizei in Laupheim (Polizeipräsidium Ulm) gegen Unbekannt erstattet. Zunächst wegen Betrugs und später wegen „strafbarer progressiver Kundenwerbung“. Doch in beiden Fällen: Ermittlungen eingestellt.

Ein Problem ist, dass die Internetseite, über die Werbepakete angeboten werden, in den USA ins weltweite Datennetz gestellt wird. Dort wohnt auch der auf der Internetseite angegebene Firmenverantwortliche von „My Advertising Pays“. Wie seinerzeit berichtet, hatte unsere Zeitung vergeblich versucht, direkten Kontakt aufzunehmen. Betroffene berichten, dass das „System stark schwankt“.

Dass die Ermittlungen eingestellt wurden, beweist also nicht, dass MAP nun doch eine lupenreine Geschäftsmöglichkeit ist. Es zeigt, wie schwierig es im deutschen Rechtssystem ist, gegen mutmaßliche Schneeballsysteme vorzugehen. Ein Grund ist, dass der Verantwortliche seine Geschäfte vom Ausland aus betreibt.

03.03.2016 – Ein Blick zurück

Bei My Advertising Pays kann man angeblich durch den Kauf von Werbepaketen und durch Beteiligungen an Klicks auf Werbebanner Geld verdienen. Ein ähnliches Versprechen gab 2013/2014 die Firma Marketing Terminal ab:

Versprochen wurden in 3 Monaten 100% Rendite. Das Konzept sah vor, dass durch Google-Werbung Geld verdient werden soll. Der Schaden soll ca. 40 Mio. Euro betragen. Kunden konnten für mehrere Hundert Euro Marketing-Pakete kaufen und mussten in Folge neue Mitglieder anwerben. Tatsächlich waren diese Pakete „Alibiprodukte“ für ein Schneeballsystem. (Rechtsanwalt Reime)

Die Firma gab dabei vor, dass Investoren durch Provisionen aus Online Werbung hohe Gewinne erzielen könnten. Entgegen der Werbeversprechen der Firma, die ihren tatsächlichen Sitz in Kempten hatte, besteht nach bisherigen Ermittlungen der Verdacht, dass die angeblichen Gewinne, die in der Anfangsphase auch an die Investoren ausgezahlt wurden, primär nicht aus Werbeumsätzen sondern im wesentlichen aus den Investitionen der neugewonnenen Anleger stammen. Im Sommer 2014 konnte das System nicht mehr aufrechterhalten werden. (Polizeibericht)

Die Süddeutsche Zeitung berichtete über den Anlagebetrug. Etwa 10.000 Anleger wurden mit einer hohen Rendite geködert, mache zahlten bis zu 250.000 Euro in das System ein. Insgesamt veruntreute ein Betrüger aus dem Allgäu 40 Millionen Euro, ein großer Schaden, wie er den Ermittlern schon lange nicht mehr untergekommen ist.

Anfangs wurden die Provisionen noch ausbezahlt, alles schien perfekt zu laufen, sodass viele den Gewinn sofort wieder in das Unternehmen einzahlten. Es gab Treffen mit den Geschäftsführern, die alles geduldig erklärten und denen man vertraute. Später kam die Firma den Zahlungen nur mehr verspätet nach, schließlich war sie nicht mehr erreichbar. Eine 55-Jährige, die einen fünfstelligen Betrag bei diesem Schneeballsystem verloren hat, hat auch vielen Verwandten diese vermeintlich sichere Geldanlage empfohlen:

Gesunder Menschenverstand? Ausgeschaltet. Zwanzig Verwandte und Nachbarn hat sie überredet, ebenfalls in Marketing Terminal zu investieren. Ja, natürlich habe es kritische Stimme gegeben, räumt sie ein. „Aber ich habe alle für bekloppt erklärt, die nicht mitgemacht haben.“ Sie erlag dem Zauber der verheißungsvollen Stichworte wie Facebook und Google. Die Gier war stärker als der gesunde Menschenverstand. (Süddeutsche Zeitung)

Die Allgäuer Zeitung hat über den Betrugsfall um Marketing Terminal ein Dossier veröffentlicht. Ende Mai 2015 warnt sie schließlich erstmals auch vor My Advertising Pays und rät zur Vorsicht, da Parallelen zu Marketing Terminal erkennbar seien.

02.03.2016 – Ermittlungen durch Polizei und Staatsanwaltschaft

Die Allgäuer Zeitung, die bereits vor My Advertising Pays gewarnt hat,  berichtet in der heutigen Ausgabe von Ermittlungen gegen My Advertising Pays:

Gewinnversprechen durch Onlinewerbung im Allgäu ruft Staatsanwaltschaft auf den Plan

Die Allgäuer Zeitung hatte im Mai 2015 nach Zusammenbruch eines anderen Schneeballsystems bei der Veranstaltung recherchiert – inzwischen haben sich Polizei und Staatsanwaltschaft mit den Angeboten und der Firma beschäftigt. Die Staatsanwaltschaft Ravensburg etwa kommt – wie auch deutsche Verbraucherschutzverbände – zu der Einschätzung, dass es sich bei „My Advertising Pays“ zumindest um eine „unlautere Geschäftspraxis“ handelt.

Über die Details zum Ergebnis der Staatsanwaltschaft informiert die Allgäuer Zeitung in der Ausgabe Kempten vom 02.03.2016.

02.03.2016 – Ponzis sind Müll

Nicht nur Gebärdendolmetscher, auch beworbene Firmen distanzieren sich zunehmend von MAP. Sie wollen dort keine Werbung von sich haben, da sie ihren Ruf geschädigt sehen, wie etwa Recyclix ihre Mitglieder hinweist:

My Advertising Pays – nein Danke !
Wir weisen darauf hin, dass derzeit eine Anzeige wegen unerlaubtem Betreibens eines Schneeballsystems gegen den Anbieter „myadvertisingpays.com“ läuft und wir und erstens in aller Form von dieser Webseite distanzieren und zweitens unsere Mitglieder bitten, von Werbung auf dieser Seite für Recyclix abzusehen, da wir mit dieser nicht in irgendeiner Weise in Zusammenhang gebracht werden möchten.

Mapper werden an dieser Stelle vielleicht einwenden, dass Recyclix doch unseriös sei. Tatsächlich steht es im Verdacht, selbst ein Ponzi zu sein! (Das soll uns nicht weiter wundern. Wie User berichten, werden bei MAP ja gerne ähnliche Produkte und Systeme beworben, mit denen man zu Reichtum gelangen soll.)

Ungewöhnlich hohe Renditen nach kurzer Laufzeit deuten auf eine unseriöse Geschäftspraktik bei Recyclix hin. Neben 2% Rendite pro Woche (entspricht 180% Rendite pro Jahr) werden weitere 15% durch Partnerprogramme geboten. Großinvestoren zu finden sollte da nicht schwierig sein. Dennoch wird das Startup vor allem von Kleinanlegern beworben. Man erklärt ihnen, sie würden Müll günstig einkaufen und nach einem Recycling-Prozess wieder teurer verkaufen. Mit dem Müll selbst hat man nichts zu tun – das einzige, was man tun muss, ist Geld einzahlen und Partner anwerben. Es wird vermutet, dass mit dem eingesammelten Kapital die Gewinne anderer Mitglieder ausbezahlt werden. Zwischendurch wird man auf der Website spielerisch unterhalten.

Die Aussicht auf hohe Rendite, Umverteilung von neuen Einzahlungen auf die Gewinne anderer, und eine Website zur Unterhaltung – kommt euch das nicht irgendwie bekannt vor, liebe Mapper?

01.03.2016 – Gehörlose als Zielgruppe

In der Südtiroler Tageszeitung sorgte ein schwerkranker Mann, der als Organisator von MAP-Werbeveranstaltungen auftrat, für Aufsehen. Laut eigenen Angaben engagiert er sich für My Advertising Pays, da es ihm eine Beschäftigung bietet, der er trotz seiner gesundheitlichen Einschränkung nachgehen kann, und zwar von Zuhause aus. Der Mann aus Südtirol ist kein Einzelfall. Im deutschsprachigen Raum wird MAP speziell unter Gehörlosen beworben. Man wolle die gehörlose Welt für dieses tolle Geschäft begeistern, um zu zeigen, welche einfachen Möglichkeiten es gibt, ein Einkommen zu generieren, heißt es. So werden die Präsentationen mit Dolmetschern für Gebärdensprache abgehalten und regelmäßig über Veranstaltungen mit 20 bis 50 gehörlosen Teilnehmern berichtet. Am letzten Samstag, den 27.02.2016 ging in Bergheim das „Nationale MAP Event“ über die Bühne. Schon vor Wochen wurde angekündigt, dass bereits 50 Gehörlose Tickets gebucht hätten. Fotos der Veranstaltung zeigen tatsächlich eine stolze Gruppe gehörloser Mapper.

Die Landesarbeitsgemeinschaft der Dolmetscherinnen für Deutsche Gebärdensprache im Saarland distanziert sich nun nachträglich von My Advertising Pays:

Nachträglich möchten wir uns von Aufträgen distanzieren:
Die LAG weist darauf hin, dass keine Dolmetsch-Dienstleistungen in Zusammenhang mit „My Advertising Pays“ durchgeführt werden. Hiermit distanzieren wir uns ausdrücklich auch nachträglich von den Inhalten solcher Veranstaltungen!

Auch Gehörlosenverbände warnen ausdrücklich vor MAP, etwa die Gebärdenwelt:

In letzter Zeit gab es auch in Österreich Veranstaltungen von MAP, teilweise mit GebärdensprachdolmetscherInnen, die aus Deutschland kommen. Gehörlose ÖsterreicherInnen sind anscheinend nun die neue Zielgruppe dieser Marketingveranstaltungen. Es ist besondere Vorsicht geboten!

Es mag ein tolles Gefühl sein, Menschen mit besonderen Bedürfnissen zu unterstützen. Doch es ist zu befürchten, dass der Erfolg bei My Advertising Pays nicht von Dauer sein wird.

29.02.2016 – Erweiterung des Informationsangebots

Die Sperre von kritischen Mitgliedern und die Klagsandrohung gegen TaraTalks lassen vermuten, dass MAP unliebsame Informationen anscheinend zum Verschwinden bringen will. Daher ist es umso wichtiger, die bisher zusammengetragenen Informationen zu erhalten und den umgarnten Interessenten für eine kritische Meinungsbildung zur Verfügung zu stellen, bevor auch diese im undurchsichtigen System von MyAdvertisingPays drinstecken. Ich habe mich darum entschlossen, mein Informationsangebot zu erweitern.

Es steht nun ein eigener Bereich zur Verfügung, in dem Informationen zu MAP von verschiedenen Quellen gesammelt und aufbereitet werden. Dazu zählen, wie gehabt, der ursprüngliche Blogeintrag zum Thema Pyramidensystem: My Advertising Pays mit Kommentarfunktion. Unter Warnungen des Verbraucherschutzes und aktuelle Medienberichte sind jede Menge Zeitungsberichte und Warnungen von anerkannten Verbraucherschutzorganisationen aufgelistet. Weiters verlinke ich dort auf Blogs und Foren, die sich ebenfalls diesem Thema widmen. Unter MAP Teil 1 und MAP Teil 2 habe ich ein Archiv für Informationen zu MAP eingerichtet, die an anderer Stelle von Bloggern erstellt wurden, und nun als Kopie auch hier gesichert und zugänglich sind. Interessante Neuigkeiten werde ich nicht mehr in den Kommentaren, sondern auf dieser News-Seite veröffentlichen.

28.02.2016 – Kritische Stimmen werden mundtot gemacht

Die Südtiroler Tageszeitung hat sich vor einigen Tagen bereits in einem ganzseitigen Artikel mit dem Titel Das schnelle Geld mit My Advertising Pays beschäftigt. Darin zitierte sie Verbraucherschützer, die warnen, dass es sich um ein Schneeballsystem handeln würde.

Verbraucherschützer warnen: Es handle sich um ein Schneeballsystem. Es funktioniere so lange, bis sich keine neuen Mitglieder mehr melden. Dann breche das System zusammen. Weil in Europa bislang alles gut verlaufen ist, steigt die Euphorie. In Südtirol gibt es bereits über 200 Mitglieder. Im Herbst 2015 hat MAP plötzlich den amerikanischen Markt geschlossen. Nachvollziehbare Gründe gibt es keine. Berichten zufolge warten viele Mitglieder noch auf ihr Geld.

Aufgrund der großen Resonanz („wie ein Stich ins Wespennest“) befasst sich nun ein weiterer Artikel mit dem Prominenten Organisator einer MAP-Geschäftspräsentation in Bozen. Im Artikel wird ein Interview gebracht, wobei sich gezeigt hat, dass Mitglieder nur eingeschränkt in der Öffentlichkeit sprechen dürfen.

Alvin P. hat die ursprünglichen Antworten zusammen mit dem lokalen MAP-Team durchgesehen und auch Fragen zu persönlichen Meinungen zum Teil deutlich abgeändert. Grundsätzlich gilt bei MAP: Über Details dürfen öffentlich nur die zwei Geschäftsleiter aus dem englischsprachigen Raum sprechen.

Auch ein Deutscher meldete sich bei der Redaktion und berichtete von negativen Erfahrungen mit MAP. Kritische Fragen wurden nicht beantwortet sondern gelöscht, sein MAP-Konto wurde sogar gesperrt. Er erstattete nun Anzeige in Deutschland – ein solches Schreiben von der Staatsanwaltschaft Ravensburg liegt uns vor.

Staatsanwaltschaft Ravensburg
Datum: 25.02.2016
Anzeigesache myadvertisingpays.com

[…] vielen Dank für Ihre E-Mail-Nachricht vom 12.02.2016.
Auf Ihre Anfrage kann ich Ihnen mitteilen, dass aufgrund Ihrer Strafanzeige durch das […] Ermittlungen, insbesondere zum Sitz und zu den Verantwortlichen der Internetseite myadvertisingpays.com geführt wurden.

Wie Ihnen sicher bekannt ist, ist Sitz des Unternehmens in den USA, die Seite wird beim US-Provider Infolink in der Region Miami gehostet. Verantwortlicher der Firma ist – Internetrecherchen zufolge – M*** D****, der sich als “CEO & Founder” präsentiert und ebenfalls in den USA wohnhaft ist.
Ihre Einschätzung, die auch in zahlreichen Internetbeiträgen geteilt wird, dass es sich bei myadvertisingpays.com um eine zumindest unlautere Geschäftspraxis handelt, vor der die Verbraucherschutzverbände (nicht nur in der Bundesrepublik Deutschland, sondern weltweit) zu recht warnen, teile ich.

Ich habe Ihre Anzeige auch […]
[…] bei myadvertisingpays.com von einem sog. “Schneeballsystem” sprechen kann, […]

Mit freundlichen Grüßen
D****, Oberstaatsanwalt

Weiters berichtet die Südtiroler Tageszeitung von einem österreichischen Blogger, der ebensfalls schlechte Erfahrungen mit führenden Persönlichkeiten von MyAdvertisingPays gemacht hat:

Mittlerweile versucht man, mich juristisch mundtot zu machen. Nicht die Firma MAP, sondern die ‚Leader’ in Deutschland. Es kann sein, dass auch Sie sehr unfreundliche Zuschriften von Mappern bekommen, die Ihre journalistische Integrität in Frage stellen.

Anstatt sich der Kritik zu stellen, versucht man bei MyAdvertisingPays offenbar, die Kritiker zum Schweigen zu bringen. So kündigte MAP an, den Blog TaraTalks, der unter anderem über die undurchsichtige Firma MyAdvertisingPays aufklärt, wegen Verleumdung zu verklagen. Die geballten Fäuste („fight back fists“) im Titelbild sprechen für sich: Wenn die Argumente ausgehen, setzt man auf Einschüchterung.